Petra Ewering

Liebe, Phantasie und Kochkunst

 

 

Liebe, Phantasie und Kochkunst

 Zur Hochschul' einst,

ein Jüngling wollt',

doch traf er auf dem Weg dorthin,

eine Jungfrau, schön und hold.

Amor kannte kein erbarmen,

so traf ihn jener Pfeil,

auch blieb die Jungfrau nicht verschont,

Amor traf ihr schönstes Teil.

Von Sinnen beide gar vor Liebe,

sie küssten und sie herzten sich,

bis der Jüngling sprach:

Oh du, mein Schatz, ich liebe dich.“

Leider musste er studieren,

dann erst er sich redlich traut,

nahm das Mädchen bei der Hand,

als seine rechte Braut.

Es rückte vor die schwere Stund',

bis es zum Abschied kam,

sie weinte und sie seufzte,

er nahm sie zärtlich in den Arm.

Nochmals sie durch den Garten streiften,

als er ein grünes Pflänzchen sah,

er riss es mit der Wurzel aus,

und reichte es ihr dar.

Bitte, nimm die Pflanze,

bewahr dies grüne Kraut,

bis ich zu dir hereile,

meine geliebte Braut.“

Der Jüngling zog von dannen,

die Jungfau weinte sehr,

ihr blieb das grüne Pflänzchen,

und sah ihn nimmermehr.

Eines schönen Tages,

die Pflanze grüne Früchte trug,

eines davon pflückte sie,

verwahrte diese gut.

In einem kleinen Fasse,

lag das grüne Ding,

benässt durch viele Tränen,

Jahr um Jahr verging.

Plötzlich sprang die Türe auf,

ein junger Mann stand dort,

schaute jenes Mädchen an,

er sprach jedoch kein Wort.

Vier Augen trafen sich sogleich,

zwei Herzen voller Glück,

sie küssten und sie drückten sich,

der Jüngling war zurück.

 Sieh dir meinen Reichtum an,

dies ist nur für uns zwei,

ein langes Leben ohne Sorgen,

für all die Müh' und Schufterei.“

Auch ich hab' einen Schatz für dich.“

Sie trug das Fass herbei,

es schwamm ein grünes Ding darin,

das Los der Warterei.

Entzückt von dieser Gabe,

nahm er es in die Hand,

dann biss er ab ein kleines Stück,

und sagte sehr galant:

Oh Jungfrau, das ist köstlich,

ganz wunderbar die Gabe.

Wie hast du das vollbracht?

Ist noch mehr in deiner Habe?“

Oh Jüngling, nein,

wo denkst du hin?

Mir stand bei all der Zeit,

nach anderem der Sinn.“

Nun gut, du schöne holde Maid,

ich werde alle pflücken,

du legst sie in die Fässer ein,

zu unserem Entzücken.“

Bald kamen viele Leute,

und kauften je ein Fass,

so blieb er bei der Arbeit,

das grüne Ding in seinem Nass.

Es brachte ihnen Gelder ein,

verkaufte sich geschwind,

auch sollte nun die Hochzeit sein,

die Maid bekam ein Kind.

Der Umstand ward gar sichtbar,

er blieb nicht unentdeckt,

auch dass dem holden Maide,

ihr eigen Ding gut schmeckt.

Es war in jedem Munde,

zog weit hinaus ins Land,

die erste saure Gurke,

wurde so bekannt.

 

 Der Arzt, Dr. Karl Matzendorf,
berichtete seltsames aus dem Mittelalter.

Er lebte in den 20er Jahren in Berlin.
Ich las es in einem Artikel aus dem Jahre 1972.

 

 

 

 

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