Jugend, Alter und Herbst

Jungen Jugendspitzen zarter Köstlichkeiten,
halt ich, älter, altgeworden, zart in meinem Sinn;
ach, wo sind sie hin die wonnevollen Zeiten,
denen ich seit hundert Jahren fast, entwachsen bin?

Weil ich schau die ranken, schlanken Festfiguren
weiß ich mitten mich im übervollen Leben drin,
weit entfernt vom Alter giftiger Lemuren:
immer zieht´s  zur Schönheit mich der Jugend weiter hin.

Wenn mir  nun  zum Herbst noch Verse fließen wollen,
nehm ich mich der Schönheit dieser späten Tage an,
mach, dass die  mir werden reich, zu Protokollen,
dessen, was  mich Alten noch an Pracht erinnern kann!

©  Heino Suess  09/10