Jürgen Berndt-Lüders

Alles eine Frage der Motivation

Die Kinder, sie brachten letzt Zeugnisse heim.
Auf sämtliche Noten fand ich keinen Reim.
Die Tochter, zwar hübsch, doch vielleicht etwas dumm
ist gut in der Schule, ich weiß nicht, warum.
 
Der Sohn, schlau wie Vater, ein Prachtexemplar;
sein Fleiß in der Schule war doch ziemlich rar.
In Mathe ‚ne vier und von Deutsch ganz zu schweigen,
drum wollt’ ich, voll Wut, meine Meinung gleich geigen.
 
Ich sagt’ ihm, beherrscht, doch in zynischen Ton:
„Das ist eine Frage der Motivation“.
 
Weshalb bist du gut, ich mein’, was treibt dich an
fragt ich meine Tochter. Willst du einen Mann
mit dem du beruflich mal mithalten kannst?
Damit er dir nicht auf der Nase rum tanzt?
 
Sie sagte, nein, in meiner Klasse sind die
die schön sind wie ich, auch die Schlausten, und wie.
Gehör ich dazu, bringt mich nichts mehr in Glut.
Ganz ehrlich, deshalb bin ich schulisch so gut. 
 

  • „Was ist nach der Schule? Dann bist du allein.
  • Dann kann dir kein Mädchen ein Vorbild mehr sein.
  • Dann kommt es auf dich und auf niemand sonst an.
  • Dann zählst du  allein. Und das kommt irgendwann.“

 
Weshalb bist du schlecht, fragte ich meinen Sohn.
Bekommst du kein Lob als den richtigen Lohn?
Wirst du ignoriert und oft abseits gestellt?
Verdient wohl dein Lehrer nicht wirklich sein Geld?
 
Er sagte, beherrscht, doch in zynischen Ton:
„Mein Lehrer, der hat keine Motivation.“  
 

  • „Dein Lehrer ist irgendwann nicht relevant.
  • Dein Leben nur ist für dich selbst intressant.
  • Drum gib dir nun Mühe und zeig wer du bist.
  • Schreib erst gute Noten, dann ist nichts mehr trist.“

 
Des abends im Bett, ich wollt eigentlich nicht.
Ich feilte im Grunde an diesem Gedicht.
Ich brauchte Minuten, dann dreht’ ich mich um.
Das war meiner Holden nun wirklich zu dumm. 
 

  • „Weshalb bist du müde? Du hast nichts getan
  • was wirklich ermüdet. Nun sei mal ein Mann.
  • Dacapo, mein Lieber, und mit mehr Elan.
  • Oral, als Ersatz, ist es niemals getan.

 
Sie sagte, beherrscht, doch in zynischen Ton:
"Auch das ist 'ne Frage der Motivation."
 
Nun schreib ich frustriert an Gedichten herum.
Die klappen nun mal, und ich weiß auch warum.
Die machen mir Spaß, und ich hab was davon.
Das ist wohl ‚ne Frage der Motivation.

 

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