Ramona Jährling
Totenstille
Totenstille zerfrisst die glasklare Nacht
Lautlos entflieht mein Atem dem Mund
Aufgeregt gebe ich Acht
zu fortgeschrittener Stund
Ich seh nichts und ich friere so sehr
Schattengestalten ängstigen mich
Im Anschlag hältst du dein Gewehr
und flüsterst, bewege dich nicht
Eiskalt spür ich den Wind im Gesicht
Nur eine winzige Luke erlaubt den Blick
Ein Reh aus dem Dunkel bricht
Nun gibt es kein zurück
Zielsicher schießt du in seine Richtung
und ich beginne zu beten, zu hoffen
Zu gefährlich die vom Mondlicht durchflutete Lichtung
du hast es getroffen
Einen Freund hast du her beordert
um das Tier aufzubrechen und zum Auto zu tragen
Bedächtige Eile ist nun gefordert
und ich tu alles ohne zu fragen
Totenstille zerfrisst die glasklare Nacht
Weinend streichle ich das leblose Reh
Ich war dabei als du es umgebracht
und weiß, dass ich nie wieder zur Jagd mit dir geh
(by Ramona Jährling)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.10.2010.
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