Silvia Milbradt

Gedankenlos gedankenreif

In alle Himmelsrichtungen
Augenschatten greift
leer das Papier
es auf die Spitze treibt
dem Lächeln entfernt
ziehen fließend Lieder
hauchdünn die Luft zerperlt
südwärst fliegen Buntgefieder
leichtfüßig Blatt
noch schwebend zwischen Räumen
entfernt berührert
Improvisation will träumen
im Nebelsaum
Sprechblasen sitzen
Mittagssonne reift
Wolkenblick in Baumstamm ritzen
schonend unversehrt
außen nach innen gekehrt

heut glaub` ich jedes Wort
was nicht gesagt
Melancholie gelebt
vergessen
doch gewagt.

(c) Silvia Milbradt Okt/2010

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Leserkommentare (5)

Sehr melancholisch gehst du in den Herbst, Silvia, ich staune, sehr schön geschrieben. In der 11. Zeile den Tippfehler würd' ich noch korrigieren ( berühret od. berührt ) sollte es wahrscheinlich heißen.
Schönes WE und lG, Bertl.

freude09.10.2010

Es kommt die Jahreszeit liebe Silvia, in der Melancholie wieder Hochbetrieb hat!!! Schrecklich!!! Grüße Dir in einen wundervollen Sonnentag
Franz

FranzB09.10.2010

Liebe Silvia!
- Witklich melancholisch! - Doch toll geschrieben!
Ganz herzlich grüßt Dich Frank

Frank Gülden09.10.2010

Liebe Silvia, manchmal ist ein leeres Blatt Papier frustrierend, manchmal aber geht es ganz einfach das leere Blatt auszufüllen mit guten Ideen. Liebe Grüße Norbert

norbert wittke09.10.2010

Es sind wohl solche Gedanken, die entstehen, während wir sinnierend die Welt betrachten, die wir nicht in Worte fassen können, die uns zufliegen, einfach so, wie aus dem Nichts, ohne ihren Sinn wirklich zu begreifen, und doch kommen sie aus unserem Unterbewußtsein, um sich mitzuteilen, wie es vielleicht kurz vor dem Einschlafen passieren kann, wenn sie vor unserem geistigen Auge vorbei flimmern, als Vorbote für jene, die uns dann etwas später in unseren Träumen ereilen wollen...
Und so denke ich mir den Ursprung deiner Zeilen, die du uns hier auf besondere Weise bereitet hast, entstanden in einem Moment, der ausgeglichen und leicht daher kam, und auch vorüberging, und an dem dir rein gar nichts die gute Laune verderben konnte.

So, liebe Silvia, meine Gedanken zu deinen, die wie ich finde Surrealistisch anmuten, auch wenn sie reif waren sie in Worte zu fassen, und somit auch ihre eigenen Bilder erzeugen konnten.

Hab sie jedenfalls sehr gerne betrachtet, und mich mit ihnen auseinandergesetzt.
Ich sende dir nun ganz liebe Grüße, mittenrein in diesen Tag und diese Woche, wünsch dir jene noch angenehm zu verbringen, und sage bis bald.
Micha

Michael Buck19.10.2010

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