August Sonnenfisch
Musterverhext
Musterververhext
Musterhafte Musterjungs,
musterhafte Mustermädels
mustern
dich beim Tango.
Gnadenlos leben sie einen Wahn,
dich auszumustern, den Wahn:
Zu abwegig
sei unser Tanz:
zu taktlos, zu steif, zu verkopft!
Oder aber:
Zu originell
sei unser Tanz:
zu viel des Temperaments,
zu viel des Eros!
Musterhafte Musterjungs und
musterhafte Mustermädels
mustern
dich beim Tango.
Gnadenlos leben sie einen Wahn,
dich hochzuloben, den Wahn:
Hochtalentiert
sei unser Tanz:
erlesen, tänzerisch, die Augenweide pur!
Genial, den
Göttern
so nahe
- unerreichbar für musterverhexte Menschen!
*
Wer aber zu loben
sich erdreistet,
der schleudert dir auch
des Tadels Blitze und Donner entgegen!
*
Wieviel Macht geben wir
den inneren und äußeren Schablonen,
den schädlichen
wie den schützenden
Programmen?
Wieviel Macht geben wir
den finsteren Muster des
Mephistopheles,
wieviel den lichten Lehren
der Engel in uns?
Wie groß ist die Ohnmacht
in dir und in mir:
Wenn die Domina
unserer finsteren Konzepte
uns verhext?
Wenn die Domina
unserer luziferischen Leitsterne
uns bezirzt?
*
Doch unsere Ohnmacht ist
ein Gespinst:
Nur das Ego ist ohnmächtig
im Inferno
der Neurosen:
der göttliche Seinsgrund in uns
ist mächtig,
mächtig zur Auferstehung
aus dem Karfreitag
unserer Ketten:
Halte inne und bemerke und fühle
das Geschundensein
in den Schablonen ...
erleide todesmutig
deine dich lähmende Ohnmacht!
Sei die Ohnmacht!
Fühle sie aus bis zur Neige!
Dann verbrennt dir die Ohnmacht!
Und es zeigt sich dir
ein österlich sich öffnendes Tor:
Frieden und Stille
geschehen.
Jenseits des Prokrustesbettes
der Schablonen!
So werden Neurosen zu Rosen!
*
Und als Verwandelte
tanzen wir den
Tango des Lebens
aus dem
Tanguero und der Tanguera in uns.
*
Ein Angelus Silesius dazu dichtet:
Die Rose ist ohne Warum.
Sie blüht, weil sie blüht.
Sie achtet nicht ihrer selbst.
Fragt nicht, ob man sie sieht.
(um 1650)
(c) August Sonnenfisch, 30.9.2010 ff
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(1) Rainer und Regina Franke: "Sorgenfrei in Minuten" - sich frei klopfen mit der Meridian-Energie-Methode (MET), Integral-Verlag 2005, Seiten 35-52
(2) Vortrag von Rudolf Steiner (1861-1925) vom 16. Oktober 1918 in Zürich mit dem Titel: "Wie finde ich den Christus?", in: Rudolf-Steiner-Taschenbücher Nr. 740: "Der Tod als Lebenswandlung", Seiten 180-184
August Sonnenfisch, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.10.2010.
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