August Sonnenfisch
Variationen über das Hören
Variationen über das
Hören
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(1)
Das Papageienhören, welches
man ein "aktives"
zu nennen beliebt:
gleich einem Tonband die Worte
eines Sprechenden zu
wiederholen, mit be=
mühtem Bedacht zu wiederholen -
oder ein empfangend empathisches
Hören aus der Stille:
den Gebärden
deiner Worte innewerden und dem,
was dazwischen webt!
Das Gesprochene fraglos kommentieren,
zensieren, einordnen und ablegen -
oder, wie ein Schutzengel hörend,
mit dem Gesagten sein.
Menschen fotographieren und filmen,
Welten tangieren und touchieren -
oder eintauchen in fremde Welten ...
und sei es der Hades!
Symbiotische Scharmützel, in
welchen wir selber uns verraten
und das Vis-à-Vis
von sich entfremden ...
symbiotische Scharmützel, in welchen
alte Wunden aufschreien
in dem Wahn, die
Verletzung sei uns geschlagen
von dem uns feindlich
gesonnenen Vis-à-Vis
(und schon dass es sich unterscheidet,
sei Feindschaft an sich) -
oder empathische Begegnungen
eines erwachsenen
Ich mit einem Du!
Die Ohrmuschel als Kontrollpunkt,
als eine Sperre -
oder die Ohrmuschel als ein Christus,
der da sagt: "Lasset
die Kinder zu mir kommen
und wehret ihnen nicht!"
Die Furcht vor dem hörenden Hören ...
und die seelische Gleichgültigkeit
gegenüber dem Nächsten - oder
der Mut zu hören, was immer
zu hören unser Teil ...
die Devotion des Hörens ...
die Dankbarkeit darüber, dass ein Du sich mitteilt ...
die Möglichkeit mit dem Sein
eines Vis-à-Vis zu sein.
(2)
Wieviel knospende Potentiale sind
uns doch gegeben!
Und keiner unserer Versuche,
taub zu sein oder zu lauschen,
ist falsch, doch
ein jeder hat seine Folgen!
Und der Mensch ist ein Lernender von
seinem Geburtschrei
bis zum letzten Atemzug!
Der Mensch ist sein eigener Schöpfer!
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(c) August Sonnenfisch, Eutingen,
25. Oktober 2010 ff
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.10.2010.
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