Iris Bittner
Gegen die Herbstdepressionen
Du weißt nicht mehr
woher du kommst
wohin du gehen willst
am allerwenigsten weißt du bei alledem
warum
und was das alles soll
gefrorener Nebel der im aschegrauen Himmel hängt
auch wenn die Sonne scheint -
und deine Seele weint
Du fühlst dich rettungslos verlor`n
in diesem tiefen schwarzen Loch
das man aus alter Tradition November nennt
und alles in dir friert
Du denkst vielleicht
dass alles dir am Arsch vorbeigeht
und dass dich momentan
nichts richtig interessiert
und wenn,
dann allenfalls nur
peripher tangiert
Dann zieht der Nebel endlich weg
du siehst den Himmel
wie er wirklich ist
und bist am Angang fast etwas
schockiert:
er ist ja gar nicht blau mit
Sahnehäubchenschäfchenwolken
zuckersüß garniert
Du siehst was andere nie sehn:
der Himmel ist,
ganz exklusiv für dich,
in leuchtend hellen Farben
kunterbunt kariert.
Iris Bittner
Vorheriger TitelNächster TitelUrsprünglich für meine Sohn Florian, als er mal so richtig durchhing, geschrieben. Ich denke aber, die bunten Farben existieren immer hinter dem Nebel, jeder kann sie sehen, wenn er dazu bereit ist.Iris Bittner, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.10.2003.
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