Heidi Schmitt-Lermann
Herbststimmung
Herbststurm lässt die Drachen steigen,
ein Vogelzug nach Süden weht.
Silbern biegen sich die Weiden,
ein Sonnen-Sommer golden geht.
Es duftet herb nach altem Laub.
Bunte Blätter im Wind verweh’n.
Sie fliegen in den Straßenstaub
und rascheln im Vorüberge’n
Dort sind die Bäume schon ganz kahl,
hier dreht sich eine Blätterhose.
Das Tageslicht ist trüb und fahl,
spät vergilbt die letzte Rose.
Nun sieht man sie am Himmel zieh’n,
Krähen laut von allen Seiten.
Sie fliegen zu den Feldern hin,
um sich das Futter zu erstreiten.
Die Sonne diesig, es flirrt im Gras.
Es rascheln die trockenen Stiele.
Der Nebel steigt, die Wiesen sind nass,
vergangen die Schmetterlingsspiele.
Der Nachmittag wird langsam kalt.
Gleich kommen die frühen Schatten.
Ein blasser Mond steht hoch am Wald.
Es dämmern die schlafenden Matten.
Tropfend stehen hohe Fichten
zur Mittagszeit ganz eingehüllt.
Denn nie will sich der Nebel lichten.
November seine Pflicht erfüllt.
Schatzhauser im Tannenwald
kam nur zu einem Sonntagskind.
War viele hundert Jahre alt,
ein ‚kaltes Herz’ im Nebelwind.
Dort sind einst lebende Pflanzen
verdorrt, von Morgentau benetzt.
Lichter in den Tropfen tanzen,
Sterne hat die Natur gesetzt.
Jetzt wird die Sonne langsam steigen.
Der Wind weht schon vom Osten her.
Bald wird sich der Herbst verneigen,
vor Winterfrost und Flockenheer.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.11.2010.
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