Ein Skiausflug mit Hindernissen

Als ich damals im Kriege bei der Flak
im feuchten, kühlen Emsland lag,
befreundete ich mich mit Jochen
in den letzten Kriegeswochen.

Als sie uns im Januar entließen,
um an der Front weiter zu schießen,
da mussten wir uns als Freunde trennen,
ein Wiederseh'n war nicht zu erkennen.

Nachdem der Krieg ein Ende genommen,
ist es zum Wiederseh'n gekommen.
Nach Goslar gekommen war der Junge,
er hatte etwas an der Lunge.

Die Stadt hat ein Sanatorium,
umgeben von Tannen ringsherum,
ziemlich ausserhalb der Stadt gelegen,
dort wurd' geheilt mit Gottes Segen.

Jochen wurde da eingewiesen,
dort über den Rabenkopfwiesen.
Mit Skiern machte sofort ich mich auf
und kraxelte mühsam den Berg hinauf.

Ach, wie strahlte Jochen, als er mich sah,
seine Heilung war dem Ende nah.
Unter seinem Bett, ich staunte doch sehr,
befand sich 'ne Flasche Eierlikör.

Nachdem wir sie gepichelt völlig aus,
wurde es dunkel, ich wollte nach Haus.
Die Rabenkopfwiese ist nicht sehr steil,
auch war ich nicht in großer Eil'.

Meine Skier waren schneller als ich,
was ist denn los, wunderte ich mich.
Ich konnte es einfach nicht verhindern,
andauernd saß ich auf dem Hintern.

Karl-Heinz Fricke  25.11.10