Ingrid E. Patrick
KUNIGUNDE UND DIE SCHLANGE
An einem kühlen Grunde
saß Fräulein Kunigunde.
Sie suchte einen Freier
an diesem schönen Weiher.
Da sah sie eine Schlange,
die lag da schon sehr lange.
War vor Kälte bang.
Das hemmte ihren Abgang.
Sie nahm sie mit nach Hause,
gab ihr ein Bad und eine warme Brause,
hüllte sie danach in Decken,
um deren Lebensgeister zu erwecken.
Die Schlange sich windete und drehte
und Kunigunde inniglich anflehte:
„Nimm mich in die Arme,
drück mich an dich und erbarme
dich einer harmlosen Schlange.
Sonst leb’ ich nicht mehr lange.“
Kunigunde tat, wie ihr geheißen,
drückte die Schlange an ihr Herz.
Das nutzte die Schlange, um zu beißen.
Kunigunde versank im Schmerz.
„Jetzt muss ich sterben, du mieses Vieh.
Das verzeihe ich dir nie!
Von Anfang an hast du das bezweckt,
dafür, dass ich dich zum Leben hab erweckt.“
„Das war doch klar, gib endlich Ruh!
Was jammerst du, du blöde Kuh?
Du wusstest, dass ich eine Schlange bin.
Töten gibt doch meinem Leben Sinn!“
Die Schlange, ohne jegliche Emotion
machte sich auf neue Opfersuche davon.
Und die Moral von der Geschicht:
So abwegig ist diese Story nicht.
Die hat es wiederholt gegeben
in unserem realen Leben.
Vorheriger TitelNächster TitelZu meinem Gedicht hat mein lieber Freund Karl-Heinz eine so herrliche Ergänzung geschrieben, die da lautet:
Ach, die arme Kunigunde
erhielt eine böse Wunde.
Später erhielt sie die Kunde,
der Teufel war mit der Schlange im Bunde´.
Der lachte in der letzten Stunde
von der armen Kunigunde.
Ingrid E. Patrick, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.01.2011.
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