Larissa Lamadé
Erinnerung
Alles ist zu elender Schlacke verbrannt. Kein Haus, kein Baum, kein Vogelklang, nur noch leere, kahle Wüste.
Nur die Erinnerung ist noch geblieben, als der Wind durch das grüne Gras hinwegfegte, der Himmel von blaugetunkten Wolken geschmückt war und der kalte Hauch des Winters allzu gerne und zärtlich meinen Nacken berührte.
Oh wie gerne will ich diese Erinnerung behalten, sie bewahren...Oh, bitte, geh nicht fort! Denn nur noch du bist geblieben. Klar und rein will ich dich haben, auf ewig bewahrt und zuckersüß, sollst mich erinnern an ferne Tage.
Doch ich kann dich nicht konservieren, du wirst unklar, verschwommen, ein dicker Nebel senkt sich über dich und allmählich vergilbst du wie die Seiten eines alten Buches. Warum nur entgleitest du mir, ich kann dich nicht halten, immer ferner rückst du mir. Die Zeit reißt dich mir fort, du bist doch meine Vergangenheit, meine Geschichte, warum kann ich dich nicht halten.
Ich selbst werde alt und bin wie jenes Buch, werde trocken und rissig, ich werde zerfallen und du mit mir. Jeder Gedanke verblasst, entschwindet ganz leise und sanft, alles vergeht, du und ich. So auch der Ort an dem alles begann, er wird vergessen sein, verloren in den Wirren des Windes, der dennoch bläst und nur noch die kahle, leere Wüste bleibt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.01.2011.
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