Gefühlsreigen

mein Schmerz

 
ich fand dich,
oder kamst du zu mir?
lass dich fühlen!
es tut so weh - glaube mir.
- geh weg, komm nie wieder,
aber du hörst leider nicht.
 
 
meine Wut
 
ich ahne, wo du bist.
ich trau mich nicht dir zu erlauben,
dass du aus mir brichst.
das Gebräu aus dem du gemacht,
ist fürchterlich.
meine Gewürze darein sind mild,
ersticken dich fast.
- geh weg, komm nie wieder.
aber auch du hörst mich nicht!
 
meine Trauer
 
Schmerz - noch größer als der Schmerz,
unfassbar und dumpf,
fast modrig und faul
fühlt sich das Leben an - nun!
wachse darin?
kleine Blume, blühe wieder in mir,
blühe ans Licht!
- geh nicht weg, bleib bei mir!
warum hörst du mich nicht?
 
meine Tränen

 
wo ist der Quell,
wer lässt euch fliessen?
mit dem Salz der Seele, 
mit dem Schmerz der Wunden,
so haben mich meine Tränen gefunden.
weine nur mein Kind,
du wirst schon noch sehen, wo die Flüsse sind!
- geht weg, kommt nie wieder,
doch Flüsse hören nicht.
 
meine Maske
 
wo kamst du her?
ich halt dich mir vor`s Gesicht,
meine Trauer, Wut , Tränen
und andere Geister,
ich zeig sie euch nicht.
du bist meine Heimat,
man mag mich mit dir, doch,
wo sind meine Freunde
die nach dem Herz suchen -in mir-.
geh nun weg, Maske!
aber auch sie hörte lange mich nicht!
 
mein Herz
 
wo bist du?
du wolltest zerspringen!
wer hielt dich?
wer vermisste deinen leisen Schlag?
war es die Seele in mir,
will sie mir sagen...
kommt doch her meine Freunde.
bringt noch Lachen mit und Weinen,
auch mit Frohsinn und Wut 
können wir uns vereinen.
- geht nicht weg, bleibt bei mir!
und ihr schenktet mir Gehör.
 
Ihr all meine Freunde...
als Geschenk an mein Leben
hab ich euch nicht erkannt,
ich wollt euch nicht haben,
hab euch verbannt.
hab gemeint, das Glück sei mir verwehrt.
doch ihr gehört zu mir
wie zum Meer der Sand.
 
der Sand ist warm,
die Wellen leise...
 
die Kinder, die Kinder hab ich gefunden!
ich versuch zu trösten, zu heilen ihre Wunden!
eines davon bin ich
und darum liebe ich mich!
 
langsam und leise...
                   auf meine Weise.