Hans Witteborg

Baumherz


Ein Herz geschnitzt in weiche Rinde
mit Datum und mit Initial.
Vorbei ging ich schon viele Mal
am stillen Ort an jener alten Linde
*
Bemoost die Bank, die eingebrochen,
kein Pärchen, das sich liebend hält
und zärtlich küsst, entrückt der Welt,
sich für die Ewigkeit versprochen.
*
Die Neugier trieb, das Schnitzwerk zu betrachten,
das durch das Rindenwachstum nun gedehnt:
ob er sich wohl noch nach der Liebsten sehnt?
Ob beide sich gefunden und noch achten?
*
Wer weiß denn schon, wo Liebe wirklich strandet?
Ob sie den Sturm der Zeiten übersteht,
ob sie verzweifelt, schmerzlich untergeht
oder ganz treulos ist versandet?
*
Ich denk zurück an meine große Liebe,
mit der ich heute noch zusammen bin.
Hätt´ ich das Herz geschnitzt – das gäbe Sinn.
Ein anderer Betrachter stehen bliebe
und dem Gedanken wohl nachsinnt
für wen das Herz am Ende war bestimmt?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.02.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Vom Ufer aus von Hans Witteborg



Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.

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