Karl-Heinz Fricke

Die Wunschliste (Neufassung)

Eberhard und Monika Weiss

waren beliebt im Freundeskreis.

Immer lustig und verträglich,

halfen, wenn sie konnten, täglich.

Sie lebten fern in Kanada

seit neunundvierzig langen Jahr’.


Plötzlich kam sie das Heimweh an,

und da wollten die Beiden dann

mit dem Jet in ihr Heimatland,

wo man sie früher gut gekannt.

Die Freunde baten sie fürbass,

bringt uns bitte dieses und das.


Die Wunschliste war ellenlang,

den Beiden wurde angst und bang,

immer mehr fiel den Freunden ein,

darunter Schnaps und Moselwein.

Und auf der Liste standen doch

viele andere Dinge noch:


Hannelore brauchte Parfüm

und rote Knöpfe fürs Kostüm,

weiterhin ein Färbemittel,

und zur Arbeit einen Kittel.

Alexander, ihr Ehemann,

der herrlich musizieren kann,


‘ne Hohner Mundharmonika

und eine Leica Kamera.

Petra möchte ein Video

und ‘ne Schaufel fürs Katzenklo.

Helmut, ihr Mann, eine Pfeife

und zum Waschen grüne Seife.


Heidi ‘ne Klingel für ihr Rad

und Entchen für das Wannenbad.

Lutz, ihr Freund, braucht Angelhaken

und ein Mittel gegen Schnaken.

Holger, der liebe Nachbarssohn,

wünscht sich sehnlich seit langem schon


eine enge, keine lose,

echte deutsche Lederhose.

Die greisenhafte Abromeit

verlangt nach einem Dirndlkleid,

dazu einen Hut mit Feder

und Tasche aus Juchtenleder.


Ach, und der Herr Bürgermeister

einen speziellen Kleister,

um seinen Job nicht zu verlier’n

muss er den Kleister fleißig rühr’n.

Zum Flugplatz kam noch der Pastor,

schwitzend brachte er hervor,


es möge ihnen gelingen,

ihm ‘ne Köchin mitzubringen.

Die Wünsche von dieser Liste

passten nicht in eine Kiste.

Für all diese vielen Gaben ,

mussten sie noch Koffer haben.


Ihr Edelmut kam ins Schwanken,

jeder tat sich froh bedanken.

Doch mächtig hat es sie verstört

und sie fanden es unerhört,

als man bat, es käm’ gelegen,

alles vorher auszulegen.

Karl-Heinz Fricke 8.2.2011 

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