Iris Bittner

Des Endverbrauchers Klagelied

Ich kaufte Zucker in der Tüte

und sah hinein und kriegt ´nen Schreck

und fing laut an zu schrein

„Du liebe Güte!

Tritt mich ein Pferd? Ich glaub ich spinn!“

Das süße Zeug kostet so viel wie eh und je

doch ist auf einmal nur die Hälfte drin.

 

Die Brötchen sollte ich am besten selber backen

Dann kann mich nicht, wie neulich erst,

das kalte Grausen packen:

Denn als ich kürzlich zu dem Bäcker an der Ecke ging

die Bäckerfachverkäuferin

mich, freundlich lächelnd, mit dem Satz empfing:

Das Brot wäre ab heute teurer

so um die zwanzig Cent das Stück

doch dafür könnt sie mir die frohe Botschaft geben

Ein Kilo Brot wöge achthundert Gramm nur eben.

Denn weniger sei schließlich mehr.

Das ist des Bäckermeisters Ehr´

und seiner Kasse Glück.

 

Ich ging zum Fleischer,

hatte Lust auf ein schön saftiges Kotelett.

Was ich bekam

war nur ein dicker Knochen

mit einem breiten Rand aus purem Fett

dazwischen wabbelt ein Stück Gammelfleisch

von einem armen toten Schwein.

Ok, dann werde ich halt künftig Vegetarier sein.

 

Im Drogeriemarkt kaufte ich die Creme,

die mich tagtäglich jünger macht.

War ziemlich teuer, doch in meiner Eitelkeit

hab ich nicht dran gedacht:

Die Bosse der Kosmetikindustrie

leben gar trefflich von der Reste Massen

die sich am Schluss

nicht aus der Tube quetschen lassen.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.03.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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