Wally Schmidt
(M) ein Traum
Es war Nacht , ein Tag ging zu Ende
Mit allem, was er uns geschenkt,
und irgendwer nahm meine Hände.
Er hat mich geführt und gelenkt,
in Gestalt von zwei niedlichen Kätzchen
hat er mich ganz leise berührt.
Ein Kobold, ein lächelndes Frätzchen,
hat mich dann sachte verführt.
Meine Stunde, die war jetzt gekommen,
ich wusste, es war nun soweit.
Er hat mich ganz einfach genommen,
und ich war jetzt zu allem bereit.
Ich schlich mit den Kätzchen aufs Dach
ganz leise auf samtenen Pfoten.
Im Dorf, da war niemand mehr wach,
sonst hätte man’s sicher verboten.
Für die Kätzchen war alles wie immer,
sie waren nicht ängstlich und scheu.
Doch ich dacht, dass schaff ich doch nimmer,
für mich war das alles ganz neu.
Ich kletterte ohne Beschwerde,
was hab ich dabei nur gedacht,
weil ich sonst ein Mensch für die Erde
und nicht für den Himmel gemacht.
Doch endlich, da war ich ganz oben,
die Welt unter mir wie ein Traum.
Die Landschaft schien gänzlich verschoben,
ich konnte nur staunen und schau’n.
Der Mond dort, ein glänzender Ball,
hat alles in Silber getaucht,
dreht lächelnd die Runde im All,
hat alles mit Zauber behaucht.
Der Fluss eine silberne Schlange.
er glitzert im Tale so hell.
Sein Rauschen gleicht einem Gesange,
Mal langsam und dann wieder schnell.
Die Bäume erwachen zum Leben,
die Blätter, sie tanzen im Wind,
die Wolken am Himmel, sie schweben
und ziehen von dannen geschwind.
Die Kätzchen schnurren ganz leise,
sie kuscheln sich wohlig im Arm.
In ihrer bezaubernden Weise
Sind sie ganz lieb und ganz warm.
Wir drei sind so glücklich hier oben,
erleben das Wunder der Nacht.
Meine Freunde, die Sterne da droben,
erstrahlen in herrlicher Pracht.
Es fing sachte an, Morgen zu werden.
Ich fragte mich leise, warum
Gibt es immer noch Menschen auf Erden,
die gefährlich sind, böse und dumm,
die immer nur töten und morden,
zertrümmern so viel auf der Welt.
Sie gleichen düsterenHorden,
und alles, was zählt, ist nur Geld
Wir drei laden alle sie ein,
zu klettern mit uns auf das Dach,
und oben bei nächtlichem Schein
werden alle dann endlich mal wach,
denken an Menschen,die Schönheit der Welt,
an Frieden und alles, was lebt,
und nicht an Kriege, Macht und Geld,
um das sich immer alles nur dreht.
Wenn sie dann mit wilden Gebärden
sich weigern, zu ändern das Leid,
das täglich sie bringem auf Erden,
dann sag ich den Kätzchen Bescheid.
Die Beiden vergessen das Schnurren,
das Raubtier in ihnen wird wach
mit Fauchen, Zischen und Knurren,
schubsen sie alle vom Dach.
Minuten unheimliche Stille
verbreitet sich weit übers Land.
Wir wussten, es war unser Wille,
wir hatten es richtig erkannt.
Und plötzlich erstrahlte die Sonne
So wunderbar golden und hell.
Die Kätzchen schnurrten voll Wonne,
von Ferne klang Hundegebell.
Die Welt schien sich neu zu beleben,
kein Krieg mehr, kein Morden, kein Leid.
Das hat es noch niemals gegeben,
es beginnt eine glückliche Zeit.
Die Menschen lachen und singen,
sie fühlen sich restlos befreit,
sie träumen von herrlichen Dingen
und öffnen die Herzen ganz weit.
Ganz stolz mit erhobenen Schwänzen
schreiten die Kätzchen einher.
Die beiden sich sehr gut ergänzen,
das fällt ihnen wirklich nicht schwer.
Sie hatten den Menschen bewiesen:
auch Kleine verändern die Welt.
Was zählt, sind nicht immer Riesen,
und auch zählt nicht immer das Geld.
Für mich war das alles ein Traum,
der niemals der Wahrheit entspricht.
Die Wünsche zerplatzen wie Schaum:
am Ende ist’s nur ein Gedicht.
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nicht, doch hatte dmals überhaupt keinen Kommentar.
(2011)
Mal sehen wie es jetzt ankommt.
WallyWally Schmidt, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.03.2011.
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