Heidi Schmitt-Lermann

Der Zweifelschrist










 
  
 
Manchmal gibt es das noch heute,
dass einsam und in kleinen Klausen,
zurückgezogen fromme Leute,
tief in dunklen Wäldern hausen.
 
Still entsagen sie einer Welt,
die für sie nicht mehr zu retten,
die sündhaft einst zusammenfällt.
Versuchen dort für sie zu beten.
 
Versteh’n kann ich die Einsamkeit.
In Natur fein eingebunden.
Seelenfrieden nach langem Leid
hat man dort dann doch gefunden.
 
Doch immer ist es Gott gewesen,
dem alles Wohl zu danken sei.
Er wird alle Dinge lösen,
nur glauben muss ich einwandfrei.
 
Wenn ich dann doch Zweifel habe,
durch Krieg und Leid auf dieser Welt.
Auch übel, kirchliches Gehabe,
droht mir dann die Unterwelt?
 
Dass keiner dem anderen was gönnt
und doch nur für sich selber rafft.
Ist man als Gottes Kind verpönt.
Meint man, dass das Liebe schafft?
 
„Da lies doch mal das heil’ge Buch,
da steht doch alles festgeschrieben.“
Doch auch der Überzeugungsversuch
Hat mich schaudernd fortgetrieben.
 
Schlachtopfer, Verrat und Leid,
die von göttlich’ Größe zeugen.
Entschuldigt, ich bin nicht bereit,
mich davor noch zu verbeugen.
 
Überall droh`n Höllenqualen,
Reliquien steh’n zum Verkauf.
Rosenkränze hört man lallen
Und Märtyrer gibt’s auch zu Hauf.
 
Gipsmarien, die Tränen weinen,
Wallfahrtsplätze und Heilungspepp.
Wundergeister, die dort erscheinen,
ist für mich der reine Nepp.
 
Kann er sich dagegen wehren?
Was der Mensch aus ihm gemacht?
Will man den Hanswurst verehren?
Weil uns so der Himmel lacht?
 

 
 
 
 
Vielleicht kann irgendjemand doch erkennen,
dass ich das nicht gegen die schöpferische Natur
geschrieben habe.
Es gäbe ja noch vielmehr Gründe, die ich hier
anführen könnte, dann würde aber das Gedicht
zu lange. 
 
 
 
 
 
 
  

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