Ute Abele

Das Kind





Das Kind sieht

den staubigen Weg vor sich

bedeckt mit Steinchen

Es sind Steinchenansammlungen

hier und da

in faszinierender Unregelmäßigkeit

wie Sternenhaufen

oder Sternbilder

deren Namen es nicht kennt

Das Kind weiß nichts und denkt nichts

Es sieht nur, es nimmt wahr

Es sieht den Leiterwagen

auf dem Weg fahren, holpernd

einen feinen Staubschleier

hinter sich herziehend

und die Steinchensternenhaufen sprengend

sie neu ordnend

Es sieht die Speichen sich drehen

Es riecht das Öl

der geschmierten Naben

Es sieht das Metall

und das Holz der Räder

Es sieht und spürt jede

Berührung mit dem Boden

Sieht und spürt diese

faszinierende Bewegung

der kleinen kleinen Fläche

des Rades auf dem Boden

Immer eine andere kleine Stelle

Oder immer dieselbe?

Ist es überhaupt eine Bewegung?

Ist es nicht einfach eine

fortwährende Berührung?

Wie ein Liebkosen?

Ist es nicht Liebe?

Die Liebe in den Dingen der Welt...

Das Kind fragt nicht

und denkt nicht

Stattdessen treffen sich Sehen und Spüren

in seinem kleinen Herzen

Es sieht und spürt

Frieden und Einheit

ohne Worte dafür zu haben oder zu brauchen

Es nimmt wahr und ist verschmolzen

mit allem was es sieht

Es ist ganz und gar

in den Dingen

und ganz und gar

bei sich.













In Erinnerung an wunderschöne Momente in einer nicht sehr schönen Kindheit. Ich war fasziniert von solchen Feldwegen und von Leiterwägen, die darüber fuhren... Dieses Gefühl von Ganzheit, das dabei spürbar wurde, ist noch heute da... wertvoll...Ute Abele, Anmerkung zum Gedicht

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