Kurt Henke
Das war seine Heimat
Es war ein Stück vom grossdeutschen Vaterland
Im schönen Westpreußen am Weichselstrand
Im damaligem Lindenwerder er geboren ward
In dem kleinen Ort begann sein Leben, war sein Start
Ihr eigener Bauernhof war nicht besonders groß
Er ernährte seine Familie ganz gut und famos
Das Elternpaar hat vierzehn Kinder groß gezogen
Mit dem Kindersegen waren sie nicht betrogen
Es wurde kein Stuss und kein Staat getrieben
Die ganzer Woche nur in Holzklotzchen geblieben
Die geputzten Schuhe standen im Schrank
Am Sonntag genutzt, nur für den Kirchgang
Vor allem man guten Gewissens sagen kann
Sie standen recht gut und großartig ihren Mann
Schönfeld, der Name hatte einen guten Ruf
War auch mit honorigen Aufgaben betucht
Oma Schönfeld auch Mutter Gribsch genannt
Bei Geburten sie immer am Wochenbett stand
Schmerz stillende Kräuter fehlten nie im Haus
Massierend perfekt kannte auch hier sich gut aus
Den Wirbel am Rücken sie druckhaft umkreist
Schmerz verzerrend der Patient auf die Zähne beist
Bis man wohltuend keinen Schmerz mehr spürt
Ist man von der korpulenten Masseuse begeistert gerührt
Da mit hat sie vielfach Arzt und Masseur ersetzt
Sie darum im kleinen Dorf auch so sehr geschätzt
Dann war l918 der erste Weltkrieg verloren
Polen schloss in Westpreußen alle seine Tore
Für alle Deutschen hieß es für Polen zu optimieren
Oder mit Hab und Gut nach Westen zu marschieren
Bis die Schönfelds alle in Bergkamen angelangt
Auch der Willi hier vor der zweiten Heimat stand
Hier hat er geheiratet, schenkte zwei Buben das Leben
An beiden seine guten Gene vorteilhaft weiter gegeben
Sie mussten lernen und die Bergschulen alle besuchen
Dann konnten sie eine Führungsstelle auf der Zeche buchen
Der Willi der sie mit Nachdruck da zu veranlasst
Hatte den gleichen Weg auch für sich ins Auge gefasst
Brach das Ansinnen nach einem schweren Unfall ab
Sich mit der einfachen Aufsicht als Pförtner gab ab
Das bäuerliche Leben er wohlweislich beibehalten
Zwei Schweine im Stall wurden zur Mast gehalten
Dreißig Hühner im gebauten Zwinger mit einem Hahn
Das war nun sein Leben, besser wollte er es nicht hab` n
Die Sontagsschichten hat er sehr lukrativ angeseh`n
Er konnte dann als Wache mit Bill auf der Halde steh`n
Die Kohlen waren zu der Zeit von Dieben sehr gefragt
Jede Annäherung wurde von beiden Untersagt
Da „Bill vom Superend“ von adeliger Abstammung war
Stellte schon in der Statur etwas Besonderes dar
Der Willi sich in der Bergmannsuniform richtig präsentierte
Schon da durch ist mancher Dieb wieder abmarschierte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.07.2011.
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