Isabella Lenz
Für einen Menschen, bei dem ich nicht weiß,
„Für einen Menschen bei dem ich nicht weiß, ob ich ihn hassen oder lieben soll“
Für H.H. das 2. Gedicht
Eigentlich stand ich gar nicht auf Männer,
als ich Dich kennen lernte.
Und das wusstest Du!
Aber ich glaube gerade das hat mich,
für Dich interessant gemacht.
Gib’zu!
Irgendwann fing ich an,
Dich erotisch zu finden.
Ich war total durch den Wind geknallt.
Bei den „Fantastischen…( na Du weißt schon),
hab ich’s Dir gestanden.
Ich geb’s zu!
Ich bin verheiratet,
habe Kinder,
bin schon lange treu, sagtest Du.
Na und (dachte ich mir),
ich habe immer bekommen, was ich wollte.
Das stimmt!
Ich ließ Dir keine Ruhe,
begann Dich anzuschmachten,
bemerkte auch Deine Blicke nach mir.
Du sagtest: das stimmt nicht.
Was für eine charmante Lüge!
Du fuhrst mich nach Hause,
fast jeden Abend.
Du hast nichts geblickt.
Ich gestand Dir meine Gefühle,
mehr und mehr.
Ich fragte: Warum fährst Du mich jeden Abend nach Hause?
Die Antwort: Ich weiß es nicht!
Eines Abends,
habe ich Dich einfach geküsst.
Du hast nichts gesagt,
aber auch nicht mitgemacht.
Scheinbar ganz reglos!
Es wurde mehr und mehr,
irgendwann fragtest Du:
Darf ich noch mit reinkommen?
Ich hätte nicht gefragt.
Habe mich genug abgestrampelt!
Wir haben miteinander geschlafen,
Ich glaubte, ich könnte nicht mehr mit Männern.
Irgendwie war es nicht so schön, aber egal, ich war ja total verliebt.
Klar, Du hast immer gesagt:
Ich kann das nicht.
Aber, Du warst total inkonsequent!
Und jetzt?
Aus und vorbei, mal eine Bettgeschichte.
Für Dich , ja o.k.
Aber für mich?
Scheißegal, typisch Mann!
Bin total abgestürzt,
unten (aber glaube mir, da werde ich nicht lange bleiben)
es gibt Menschen, denen ich es wert bin,
für mich und mit mir zu kämpfen.
Zu denen Du ja wohl nicht gehörst!
Du hast meinen Absturz mitgekriegt,
hast zu gesehen,
hast mich einfach fallengelassen.
Du tust gar nichts für mich.
Bin wie immer reingefallen.
Ich hätte es wissen müssen,
Arschlochkarte gezogen!
Du fragst nicht,
was macht sie,
wie geht’s ihr,
kommst mich nicht im Krankenhaus besuchen,
obwohl Du es versprochen hast.
Was soll ich machen?
Du bist ein totaler Feigling!
Immer wieder,
hast Du mich am Dienstag gefragt:
Was „Du“ tun sollst?
Du fragst nicht einmal:
„Wie ich damit klarkomme“.
Was für ein Egoist!
Na ja, so ist es im Leben,
einer hat Gefühl,
der andere keins.
Aber die Wahrheit siegt über die Lüge.
Was bist Du für ein Holzklotz!
Aber glaube mir,
aus diesem momentanen Dunkel in mir,
ertönt laut:
„Der Schrei nach Leben“
Krankenhausaufenthalt 9.4.-22.4.96
Trier Herz-Jesu-Khs
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.09.2011.
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