Hans Witteborg

Traurige Wirklichkeit



„Jungchen;“ sprach das Frau Mamachen,
„du gehst heute zu Papachen,
der mir das versprochen hat,
soll seh´n, dass er ein Söhnchen hat.
Ich bin bei Onkel Ferdinand,
die Nummer ist dir ja bekannt,
sollt ich noch nicht zu Hause sein.
Und Jungschen präge dir fein ein:
kein Geschenk von dem Papa,
warum, das weißt` inzwischen ja.
Ich kann das absolut nicht leiden,
will einen Keil zwischen uns treiben.
Das ist vorbei, wenn Ferdinand
als Stiefsohn dich erst anerkannt.“
Der Kleine ist total verwirrt:
hat er sich etwa grad geirrt?
Er brüllt und macht sofort Theater:
„Ich will nicht so´n Scheiss-Stiefvater“
Die Mutter aber ernsthaft spricht:
„So böse Worte sagt man nicht.
Und wenn ich das noch einmal höre,
bleibst du bei dem Papa, ich schwöre!“
Der Kleine denkt: „für mein Benehmen
brauch ich mich nicht sosehr zu schämen,
wie meine Eltern, die fürwahr
nicht besser als ein Rabenpaar.“

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.09.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Vom Ufer aus von Hans Witteborg



Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.

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