Heidi Schmitt-Lermann
DER ERLKÖNIG
Sind es die Geister, die sie riefen,
die den Wald gespenstisch wandeln?
Es sind verschied’ne Perspektiven,
die sich um Jahreszeiten handeln.
Jetzt kommen sie, die Nebelschwaden,
wabernd im dichten Milchgewand.
Erlkönig will drängend laden,
hin in sein dunkles Gnomenland.
Auch seine Töchter tanzen wieder.
Umschweben uns im nächtlichen Rei’n,
singen sirenenhafte Lieder,
im magisch, diffusen Lichterschein.
Er kam aus dänischer Sagenwelt
und Goethe hat ihn dann erdichtet,
wie Erlkönig die Kinder quält
und sie schemenhaft vernichtet.
Nebel kann so viel bewirken.
Er kriecht ganz heimlich still heran,
umhüllt die Tannenbäume, Birken,
verschlingt die Sicht so gut er kann.
Dann wieder gibt’s ihn nur in Streifen,
die ein ganzes Tal verdecken.
Bis Winde um die Ecke pfeifen
und sichtbar machen ein paar Flecken.
Bis es der Sonne doch gelingt,
den kalten Schaum hinweg zu holen.
Bis Erlkönig unsre Ängste besingt,
haben wir uns längst empfohlen“.
Ich habe das Lied vom Erlkönig von Franz Schubert immer geliebt.
Deshalb und auch weil es zur Jahreszeit passt, habe ich ihn
ein bisschen wieder auferstehen lassen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.10.2011.
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