Richard von Lenzano
Mor(d)(i)tat um Mitternacht
Mitternacht im tiefsten Tann
Füchse schnüren durch den Wald,
in der Hütte lebt ein Mann
der schon lang auf Rache sann.
Stöbert in der alten Truhe
die einst, aus edlem Holz gemacht,
nichts mehr bringt ihn aus der Ruhe
sie ist noch ganz jung – diese Nacht.
Dann lässt er den Deckel fallen
setzt sich darauf und – schaut sich um,
Zweige gegen Scheiben knallen
es ächzt und stöhnt ums Haus herum.
Er denkt, ich war doch neulich krank,
wo sind meine vielen Pillen -
waren die nicht im kleinen Schrank?
jetzt bekomm ich meinen Willen.
Er wirft die Pillen in ein Glas,
und will einen Gifttrank mischen -
macht alles mit viel Wasser nass
er den Todfeind will erwischen.
Diesen will er heute killen
weil er ihn aus dem Wald verwies,
ohne Angst und Widerwillen
er bangt nur um sein Paradies.
Er macht sich auf zum Todeshaus
in den Händen eine Tasche,
der Sturm, der macht ihm gar nichts aus,
in der Tasche ist die Flasche.
Das Försterhaus kann er schon sehen,
der Wind fällt einen morschen Baum -
große Äste niedergehen
geplanter Mord – es war ein Traum.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.11.2011.
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