Anna Steinacher
Meina Muatr
Meina Muatr kannt a Buach schreibm va ihrn Löibm,
obr zin sem moant sie sei sie nia ginua gscheida giwöin,
und i sog koan Gscheitheit der Welt hätt des je vollbrócht,
des ólls wos meina Muatr hot gimócht.
Elf Kindrn hot sie s`Löibm gschenkt,
hot olm an ins nia an sich selber gidenkt,
in Kriag hot sie erlöbt und oft groaßa Not,
für sich selber kam a Schtickl Broat,
óls hot sie ins Kindr göibm
ach sie hot wianig Guats kot im Löibm,
schintn und orbitn hot sie gimiat und ins Kindr biagn,
wert sie drfür woll a Verdianschtmedaila kriagn?.
Obr wenn i meina Muatr so betrócht,
do kimt miar hoamlich der Verdocht,
dass sie mit a Medaile nöt amol glücklich war,
glücklich isch sie lei im Kreis ihrer Kinder und Enkelschaar.
Jo wenn die Enkl um ihr umer tónzn,
do fongen ihre Augn un zi glonzn,
und sie schtrohlt übers gonze Gsicht
i löis ihr nor vor mein Gedicht,
i sog ihr dass sie a Herz hot aus Gold,
und i woas dass a Träne ihr übers Gsicht oarrollt.
Und wenn sie amol schtirb, des gitrau i mi laut zu sougn,
do wert sie Gott Votr persönlich in Himml innentroug,
kimm Muaterl wert er sougn, du torfsch gonz vorn ba miar huckn,
und viel gscheida Leit wern mian af Seite ruckn,
nor wert sie schtrohln wia miars nia hom gsöign,
und wert bei Gott Votr für ins Kinder Fürbitt einlöign.
Und Muter bisch du ins nor va dear Welt genummen,
miar tian diar in Himml va Herzn vergunnen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.11.2011.
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