Bernd-Peter Liegener

Volleyweihnacht

Als Weihnachten in der Stube das Licht ausging
und der Schnee vor den Fenstern zu rieseln anfing,
als das Kind in der Krippe eingeschlafen war
und fast auch die Schäflein, ja Maria sogar,
sprach Joseph zu allen: "Auf jeden Fall
spiel´ ich heute Abend noch Volleyball!"
Und greift, da er beim Bunten Teller steht,
eine Marzipankartoffel als Spielgerät.
Das Räuchermännchen, der phantasielose Wicht---spricht:
"Nette Idee, nur´n Netz ha´m wa nicht!"
Und weil´s sich drauf reimt, da fügt er hinzu:
"Und Licht (hüstel, hust) braucht man auch dazu."
Darauf Maria, erwacht vom Dösen:
"Das Lichtproblemchen lässt sich lösen:
Wie bei deinen Räucherkegeln
lässt sich das per Streichholz regeln.
Mit Christbaumkerzen- halt mit vielen-
kann man wie im Flutlicht spielen."
Weil aber´s Räuchermännchen nur nörgeln kann,
fing es wieder zu hüsteln an:
"Doch für das Netz- und Hauptproblem
kann ich keine Lösung seh´n!"
Da war nun keinem mehr zum Lachen!
Was in der Heil´gen Nacht nun machen?
Ein Netz war zweifelsfrei ein Muss-
wahrhaftig eine harte Nuss!
Wie günstig, wenn als Spezialist
ein Nussknacker zugegen ist!
Der grinste breit mit weißen Zähnen
und rief: "Ihr müsst Lametta nehmen!
Ein paar Knoten, ein paar Schlaufen-
fangt schon mal an, euch warmzulaufen!
Hier macht ihr´s fest am Christbaumast,
das Krippendach wird zweiter Mast."
Schon pritscht sich ein, was pritschen kann,
Maria baggert alle an.
Gespielt wird Beach auf Heu und Stroh,
die Hirten kennen das nur so.
Und die Könige?---"Entschuldigung!
Wir sind doch hier zur Huldigung,
drum woll´n wir, statt zu spielen, jubeln
als Cheerleader- mit Christbaumkugeln."
Worauf zuletzt der Esel spricht:
"Ich bin- wie immer- Schiedsgericht!"
 
 
Das Gedicht lässt sich gut mit verteilten Rollen vortragen. Hierbei kann die Zeile "Maria, erwacht vom Dösen" wiederholt werden, um eine verschlafene Maria zu aktivieren...
 

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