Marion Geiken
~~ Letzte Bitte ~~
Letzte Bitte
Viele Jahrzehnte alt,
dünn und hager von Gestalt.
Warst dem Leben dankbar,
nur Eines war dir klar:
Es nahte dein Lebensende,
du reichtest mir die Hände.
Mit einer großen Bitte:
Ein bestimmtes Gebet
für deine innere Mitte.
Tage später saß ich zu Haus!
Der Gedanke in mir:
„ Drucke das Gebet heut aus!“
Ich kam bei dir an,
man sagte mir dann:
„ Es geht zu Ende mit ihr.“
In meiner Hand
hielt ich das Papier.
Auf dem Papier dieses Gebet,
worum du gebeten.
~~ Ich war nicht zu spät ~~
Ich schloss
die Zimmertür hinter mir
und setzte
mich leise zu dir.
Meine Hand
reichte ich dir,
las dann langsam
das Gebet vom Papier.
Noch einmal wolltest du
deinen Glauben bekennen,
bevor Körper und Seele
sich trennen.
So hattest du es vor,
und keine Stunde später
gingst du durch des Vaters Tor.
Anmerkung:
Sie bat um das Glaubensbekenntnis. Dieses kannte ich nicht auswendig und sie auch nicht. Sie wußte, das ihre Zeit gekommen war.
Als ich Tage später dieses Gebet ausdrucken sollte, war es ein innerer Impuls der drängend war. Ich bin froh, wenn ich diesen Impulsen folge.
So durfte ich wieder einen Menschen begleiten und sie ging entspannt hinüber. Ihre Seele war beruhigt weil dieses Gebet ihr äußerst wichtig war.
" Bevor ich zum Vater gehe, möchte ich noch einmal meinen Glauben zu ihm bekennen!" << so in etwa waren ihre Worte als wir an einem abend kurz vor meinem Feierabend ein langes Gespräch miteinander hatten.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.12.2011.
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