WEIHNACHTSMARK(E)T(ING)

Menschen hasten vorüber...gehend im Rolltreppenwind
Leeren Gesichter in Preisschilder aus
Masken...pünktlich festlich eingestellt
Ertrinken im bitteren Weihnachtsbock
Und doppelt zungenbelegt
Schwitzende Väter schwatzend
Im scheinbunten Kugelglanz stehen
Das Fest erhöht den Gänsepreis
Und taube Augen
Blicken stumm aus Reh im Fell
So weihnachtlich und fromm...
Macht hoch die Tür enteist den Drang
Zum Superkauf
Im Dauerlauf so feierlich
Beim Kassenklang
Die Stille Nacht piätalgisch
Halbstündlich
Abgespult
Verkriecht sich leis in Traurigkeit
Im Blick des goldgelockten Engels
Der plastikgelb zu fremd
Im Büßerhemd
Im hellen Fenster steht

Es schneit ganz bunt
Und weiß nicht mehr
Warum
Wohin.


D. O. 17.12.03

War am 17. Dezember mal kurz auf dem Kasseler Weihnachtsmarkt und war "weihnachtlich" berührt...Dieter Christian Ochs, Anmerkung zum Gedicht