Wally Schmidt

Das weiche Fell

Das weiche Fell

 

Warum so viele Leute quatschen, von ihren suessen Katzen?

Wir tuten in das selbe Horn, drum das Ganze mal von vorn.

Vor 15 Jahren, lange Zeit, da war es endlich dann soweit,

wir kauften ein petit chateau, in der Haute Provence, da irgendwo.

Wie ein chateau sah es nicht aus, es war halt nur ein schoenes Haus.

Doch machten wir es sehr gmuetlich, wir wohnten jetzt so richtig suedlich.

Nach kurzer Zeit da kam sie dann, die Idee von meinem Mann.

Ich ahnte schon was wuerde kommen, drum fragte ich dann sehr besonnen:

„Mein Schatz was willst du mir denn sagen, oder soll ich dich erst fragen?“

Da packt mein Mann die Sache aus, er sagt: „ 'Ne Katze muss ins Haus,

so eine mit 'nem schwarzen Fell, ich moecht sie haben, moeglichst schnell.

Du weisst, ich liebe eine Katze, die bei mir liegt auf der Matratze,

die rekelt sich in warmer Sonne, 'ne Katze ist doch richtig Wonne.“

Ich wollt' ihn schon ganz leise fragen und ihm was von Matratze sagen.

Naja, ich hab' nicht so ein Fell, ich bin nicht schwarz, ich bin ganz hell.

Doch liess ich es dannn lieber bleiben, man sollte es nicht uebertreiben.

 

Wir sahen uns mit Freuden dann, sechs neugebor'ne Katzen an.

Sie waren putzig anzuseh'n, konnten uns ganz schoen den Kopf verdreh'n.

'Ne Schwarze gab's und zwei ganz hell, doch einigten wir uns dann ganz schnell,

auf unser kleines Lieblingskaetzchen, sie war ein suesses, kleines Fraetzchen.

Doch war das Schaetzchen nicht alleine, da waren noch vier and're Beine,

mit einer kleinen, suessen Nase, ein Fell wie auf dem Feld der Hase,

in beige und braun, in schwarz und grau, sie schien uns auch besonders schlau.

Man sah die beiden immer rennen und sich nicht voneinander trennen.

Wir hatten uns in sie verschossen, und nahmen beide kurzentschlossen.

 

Jetzt ging es schnell zum Koerbchen kaufen, und sie dann mit Namen taufen.

So kriegt die eine die meliert, die uns zum Kaufen hat verfuehrt,

den Namen, der ganz gut ihr steht, auf den sie hoert von frueh bis spaet.

Mèlange, so heisst das kleine Schaetzchen, sie hat bei uns im Herz ein Plaetzchen.

Mein Mann der tauft' die Schwarze dann, als Neige (Schnee) das ist typisch Mann!

Im Sommer dann bei heisser Sonne, da rufen wir mit grosser Wonne:

Neige komm, hier ist dein Futter, komm schnell zu Vater und zu Mutter.

Die Leute, die uns rufen hoeren, sie wollen nicht den Traum zerstoeren,

dass Schnee da ist im Sonnenschein, sie lassen lieber uns allein.

Sie glauben, dass sie sind gefoppt, und denken, wir sind wohl bekloppt.

Doch viele koennen uns versteh'n, in allem nur die Liebe seh'n,

die wir empfinden bei den Kaetzchen, bei uns'ren beiden lieben Fraetzchen.

 

Doch fest steht doch, oh welche Qual, mit Katze bist du nicht normal.

Wenn du auch sagst mit lautem Ton, ich weiss Bescheid, ich kenn' das schon:

„Die Katze kommt mir nicht ins Bett“ Ich glaub dir nicht, mit dir ich wett'.

Die kleinen Biester werden's schaffen, und du machst dich zu ihren Affen.

Sie sind der Boss in jedem Haus, und du fuerst die Befehle aus.

So mancher wird mich jetzt verteh'n, wir lassen uns den Kopf verdreh'n,

Doch wenn ich das so recht bedenke, sie machen uns so viel' Geschenke.

Sie schenken uns Zufriedenheit, und sehr viel Ruhe alle Zeit,

durch streicheln draussen und im Haus, gleicht sich unser Bludruck aus.

Wie Musik erklingt das Schnurren, als ob da hundert Bienen surren.

Fuer uns da sind sie auch nicht minder, so was wie uns're zweiten Kinder.

Drum rennet los jetzt auf der Stell', holt euch ein Tier mit weichen Fell!

Ihr seid ganz gluecklich so wie wir, mit so 'nem kleinen, lieben Tier.

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.02.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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