Gerwin Degmair

Ein Clown wollt' ich sein


 

Manchmal berührt einen heutzutage,
schlendert man harmlos durch Straßen und Gassen,
beim Anblick dumpf-drängender Menschenmassen,
die doch im Grunde eher schlichte Frage:

 
ist nicht das Leben ganz einfach zu schön,
nur um in sich-selbst-umkreisendem Tun zu vergehn?

 
Drum lasst uns doch säen und ernten und tanzen,
genießen die Tage, Erinnerung pflanzen,
ganz klaglos ertragen, was kommt und was ist,
was daraus wird und vielleicht man vermisst,
lasst uns wie selbstverständlich zuweilen,
eigenes Glück gern mit anderen teilen
um weder Aug’ noch Ohr uns zu blenden,
die Schreie der Not in Wohlklang zu wenden.
Lasst uns zu innerst und unbeirrt üben,
Mensch und Natur gleichermaßen zu lieben,
wie es  der Schöpfergeist niemals verhehlte,
seit er den Kosmos erschuf und beseelte!

 
„Oh nein, welch’ Ideen, verschrobne Visionen! -
Wer kann sie harmonisch uns endlich vertonen -
wer singt uns die Lieder von allem Gerechten,
die Terror, Gewalt, Krieg und Ausbeutung ächten?!“,
begann ich erst hilflos -  dann fordernd zu schrein,
als wollt’ ich die Menschheit vom Menschen befrein….

 
Da stieß mich der Clown unsrer Irdischkeit
recht unsanft zurück in die Wirklichkeit
und seufzte: ja, wenn es so einfach wär,
warum quälen dann Dich noch Fragen so sehr,
die anscheinend schmerzlich  im  Herzen Dich rühren,
weil Ratlosigkeit und Verzagen sie schüren?
Mal brüderlich-friedlich, mal hassergeben,
so bleibt doch ein menschlich-sinnvolles Leben
zu oft nur ein reichlich verworrener Traum
ein zielloses Zerren am Hoffnungssaum!

 
Jetzt drückte der Clown an sein Herz mich - und sang
von Frieden und Liebe und Tatendrang,
als wollte er all die  Ideen, Visionen
von vorhin harmonisch uns endlich vertonen
und urplötzlich war es um mich da geschehn,
ich konnte dem Lied nicht mehr widerstehn,
es trieb mich zu säen und ernten und tanzen,
das Leben genießen, Erinnrung zu pflanzen,
von allem, was ist, und wozu es uns zwingt,
und Clown wollt’ ich sein, nur ein Clown – der so singt!

(c) ammerseer

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Gerwin Degmair).
Der Beitrag wurde von Gerwin Degmair auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.02.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Gerwin Degmair als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Der Untergang der Allianz: Zukunft und Vergangenheit von Thalia Naran



Science Fiction Roman. Drei Freunde die einen Blick in die Zukunft werfen um dann in der Gegenwart, beschließen die Zukunft zu ändern.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Besinnliches" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Gerwin Degmair

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Besuch im Maler-Atelier von Gerwin Degmair (Humor - Zum Schmunzeln)
Ballast von Ingrid Drewing (Besinnliches)
DIE WEISHEIT DER NATUR von Heidi Schmitt-Lermann (Natur)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen