Heidi Schmitt-Lermann
DAS FASCHINGSFEST
Der Faschingsdienstag war uns teuer.
Man sah uns morgens losstapfen
um für uns’re Faschingsfeier
den Rahm zu holen und die Krapfen.
Luftschlangen schmückten das Musikzimmer
Mit Lampions und auch Girlanden,
die hier über die Lampe auch immer,
den schön gedeckten Tisch umwanden.
Wir alle waren toll verkleidet,
als Teufel, Bavaria, Haremsdame.
Der stolze Spanier sichtlich leidet,
unter Winnetous Gefangennahme.
Wir haben getanzt und auch gespielt.
Am Klavier lud zum Fife o’ clock,
ein Teufelchen und der Bruder hielt
sein Solo im 20er Jahre-Rock.
Später dann nach Kakao und Kuchen
durften wir noch im Faschingslook,
ein herrlich, lustiges Kino besuchen,
mit Chaplin oder Dagobert Duck.
Es war so nett in der Kinderzeit,
mit Konfetti und Luftschlangenranken.
Sie waren zu allem Unsinn bereit,
die Eltern, man muss es ihnen danken.
Das Fife o’ clocktea-Lied, das mein Bruder unter anderen so berückend
sang, hieß ‚Herr Lehmann’ und ging so:
Herr Lehman hat die Lu gezwickt,
heut morgen unterm Wasser.
Er war direkt nach ihr verrückt,
heut morgen unterm Wasser.
Die Fischlein haben kehrt gemacht
und haben stumm gegähnt,
denn das sind sie zur Sommerszeit
vom sehr geschätzten, sehr geehrten
Publikum gewöhnt.
Frau Lehmann, die dicke Frau Lehmann,
sie weinte, sie tobte und schrie:“
Ich hab doch genügend zum Zwicken,
doch mich zwickt der Gauner fast nie!!“
Das sang er mit 14 Jahren im hysterisch,
kreischendem Frauenfalsett und auf uns
wirkte das umwerfend komisch.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.02.2012.
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