Irene Beddies
Im Morgengrauen
Im Morgengrauen
Wenn Orion, der Jäger, scheidend den Himmel erhellt
und sein Schwertgurt über den Tannen leuchtet,
wenn im Osten Venus sich rüstet, den beginnenden Tag
und das Ende der Nacht funkelnd zu künden,
liegt noch immer in tiefem Schlafe die Welt.
Wenn der Tau die träumenden Blüten befeuchtet,
der Nachtigallen Gesang verstummt im Hag,
die Vögel sich regen in den friedlichen Gründen,
ist die Dämmerung meinem Herzen vergällt.
Gönnen möcht ich die Stunden der heimlichen Ruhe nimmer
dem heraufziehenden Tag, denn noch voller Erwartung mag
ich nicht ruhn. - Ich möchte, Geliebter, dich binden,
dich umschlungen halten, - in Liebe dir zugesellt.
Fürchte nicht des Morgenlichts rosigen Schimmer,
geh nicht von mir, Liebster, beim ersten Amselschlag!
Lass uns nicht -wie Orion- fern voneinander Liebe empfinden,
lass die Welt wissen, dass ich heut bei dir lag.
©I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.03.2012.
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