Karl-Heinz Franzen
Die Trave fließt
Schon sitze ich auf meiner Lieblingsbank,
zwischen Wolken hindurch schaut Sonnenschein,
die Trave fließt bewegt von West nach Ost,
ich werde nicht lange alleine sein.
Schon kommt sie mit ihren neunzig Jahren,
der Rollator stützt als bester Kumpan,
mit langsamen Schritt, doch sehr energisch,
strahlend mir an unsere Bank heran.
Schwester Petra war am Morgen bei mir,
für die Stützstrümpfe, da fehlt mir die Kraft,
was hatten wir gestern für ein Thema,
ach ja, Lübecker Pils, den Gerstensaft.
Heute erzähle ich von Willy Brandt,
oder lieber etwas von Günter Grass,
vielleicht auch von den Buddenbrooks,
oder vom Marzipan, das wär´ doch was.
Es strahlen mich an zwei kluge Augen,
aus alter Haut mit faltigem Munde,
ihre Knochen sind morsch, das Herz schon schwach,
so freue ich mich auf diese Stunde.
Copyright by Der private Schnüffler
27. April 2012
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karl-Heinz Franzen).
Der Beitrag wurde von Karl-Heinz Franzen auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.04.2012.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).