Irene Beddies
Elfleins Verwandlung
Elfleins Verwandlung
„O, liebe Fee“,
sprach das Elflein beim Treffen das nächste Mal,
“es tut so weh!
Hab mir vorschnell erkoren den falschen Gemahl,
hab den garstigen, nassen Frosch genommen.“
„Du armes Kind!“
Die Fee schwang ihren Zauberstab und mahnt‘:
„geh heim geschwind,
ehe dein Mann von deiner Enttäuschung ahnt.
Ich versichere dir: bessere Tage kommen.“
„Stimmt, was sie spricht?“,
fragte zweifelnd das Elflein in die Mittagsstille.
„Und wenn nicht?
Zu bleiben bei ihm ist wahrlich nicht mein Wille.
Wie soll das in Zukunft nur weitergehen?“
Es eilte davon.
Es merkte plötzlich, die Füßchen wurden ihm schwer.
Und ohne Funktion
fühlt‘ es die Flügelchen. Es konnt‘ auch nicht mehr
wie sonst den Kopf nach den Seiten drehen.
Es hüpfte schnell…
und sprang immer weiter auf der bunten Wiese.
Sensationell
das Gefühl von Kühle auf feuchter Haut in der Brise.
Es strebte hin zu einem klaren Wasserlauf.
Dort saß der Frosch,
Elfleins grünbrauner Gatte, wartend auf einem Stein.
Das Licht erlosch.
Und als das Elflein endlich konnt‘ wieder bei Sinnen sein,
sah es als grüngoldene Fröschin liebend zu ihm auf.
Nicht immer wendet sich so des Lebens Lauf.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.05.2012.
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