Inge Hoppe-Grabinger
Berliner U-Bahn-Geschichten
Der Zug
fährt schon ein,
aber der Junge
hat immer noch nicht
den langen Namen
der Station
entziffern können.
VIELLEICHT
das nächste Mal.
Der Zug hält,
ein Halbwüchsiger
lehnt sich lässig
aus der
kaum geöffneten Tür,
spuckt
auf den Bahnsteig
und verschwindet wieder
im Zug.
VIELLEICHT
denkt er sich
nichts dabei.
Der Zug fährt los,
ohne den Mann
im Trainingsanzug,
der in einem großen
Spiegel
aus geringster Distanz
sein Gesicht
kritisch betrachtet
und einen Pickel
ausdrückt.
VIELLEICHT
hat er zu viel Zeit.
In der Übergangspassage,
wo Linien sich
unterirdisch kreuzen,
irrt er umher,
ein ältlicher Mann,
zwischen zwölf
blauen Säulen,
als ob es
ein Labyrinth
wäre.
VIELLEICHT
ist ihm
nicht mehr
zu helfen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.06.2012.
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