Okan Canbaz

Mit dem Untergang der Sonne

All die Wahrheiten nicht aussprechen zu können,
die gereimten Tage, Verse voller Leidenschaft,
mit den Leid schaffenden erblassen zu lassen.
All das Glück nicht annehmen zu können,
von der Freiheit,
die Türe zu schließen und alles hinter sich zu lassen
und nicht mehr zurückzukehren,
als ließe man eine verlassene Stadt hinter sich.
Von der Freiheit,
sich nicht mehr wissentlich Ausrauben zu lassen,
die Faust zu erheben, mit der Sonne in der Hand
und Schlag für Schlag die Armut
wieder in die Rachen zu verbannen,
aus den die Flammen, so kalt wie dunkle Gewässer,
die Hoffnungen der Hoffnungslosen unter sich begruben.
All das nicht machen zu können, nicht
weil man nicht will, sondern weil man nicht kann,
wenn doch zu schwer sind all die Lasten,
die einem auferlegt wird,
Zeitlosigkeit, falsche Verantwortung,
leben, um ein seelenloses Leben am Leben zu erhalten.
Sind wir schon tot und wissen es noch nicht,
weil wir zu beschäftigt sind, uns Aussaugen zu lassen?
Wir sind über Nacht gestorben,
als unsre Sonne unterging und die Sterne,
nach denen wir jahrelang griffen,
nun auf uns herabschauen.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Okan Canbaz).
Der Beitrag wurde von Okan Canbaz auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.06.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Okan Canbaz als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Labyrinth. Reise in ein inneres Land von Rita Hausen



Ein Lebensweg in symbolischen Landschaften, das Ziel ist die eigene Mitte, die zunächst verfehlt, schließlich jedoch gefunden wird.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Gesellschaftskritisches" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Okan Canbaz

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Das verschüttete Gefäß von Okan Canbaz (Liebesgedichte)
Der Händedruck von Robert Nyffenegger (Gesellschaftskritisches)
Das Gebiss von Brigitte Primus (Allgemein)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen