Inge Offermann

Zeitreise durch Badens Geschichte

Vorbei an Wasserbecken
und blauen Blumenrabatten
führt ein breiter Sandweg
zum Schloss, wo Draisinenrennen
stattfinden und Musik aufspielt.
Durch einen rosa Plastikmund
gelangen Besucher ins Gebäude.
Verglaste Schautafeln hinterfragen
in abgedunkelten Räumen, was
denn als badisch definierbar sei.
Ein Modell der Burg Hohenbaden
gibt Einblick in das Ritterleben,
als diese noch vollständig
auf steilem Felsen thronte,
bevor ein Brand sie zerstörte.
Gemälde halten Epochen
der Markgrafendynastie fest.
Goldene Säbel und Schwerter
leuchten noch immer aus
der Zeit des Türkenlouis nach.
Golden schimmert auch die
edelsteinbesetzte, großherzogliche
Pappmachékrone, als sei sie echt.
Eine blumenbestickte Brieftasche,
ein goldverziertes Hochzeitsbuch
und eine Porzellanschildkröte
dokumentieren gegenständlich
markgräfliches Alltagsleben.
Infotafeln behandeln das
Thema Rheinregulierung,
Zeitdokumente geben Einblick
in Badens wechselvolle Geschichte
von Teilung und Zusammenführung,
vom Markgrafentum zum Großherzogtum,
von Revolutionen und Kriegen
bis hin zur modernen Demokratie.
Ein Wörterbuch erfasst den
badischen Wortschatz, und
in Hörproben ertönt Dialekt.
Lockmodell und Brückenschiene
demonstrieren Bahngeschichte,
Uhu, Maggie und Schmuck
Produktion und Goldverarbeitung,
Burdaschnitte die Entstehung
eines bekannten Modeverlages.
Auf einem Krug findet sich
das Portrait des Dichters Hebel,
während Scheffel eine reich
verzierte Uhr gewidmet ist.
Kuckucksuhren und Bollenhut
vermitteln Schwarzwaldkultur.
und Malereien Heidelberger
Schlossromanitk im Abendlicht,
aus der Zeit biedermeierlicher
Träumereien und Schubertiaden.
 
Inge Hornisch
 
 
Das Gedicht hat die Ausstellung „Baden! 900 Jahre – Geschichte eines Landes“ zum Thema


 
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand unter Napoleon das Großherzogtum Baden, welches mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 deutscher Bundesstaat wurde, dessen Grenzen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestanden. Von 1947 bis 1952 gab es auch ein Land "Baden", das jedoch allein die Südhälfte des historischen Badens ausmachte (Südbaden). Nordbaden mit Mannheim, Heidelberg, Pforzheim und Karlsruhe gehörte in dieser Zeit zu Württemberg-Baden und erstrebte einen Südweststaat als gemeinsames Bundesland Baden-Württemberg, indes Südbaden seine Selbstständigkeit zu behalten gedachte. 1952 schlossen sich Südbaden und Nordbaden (Württemberg-Baden) im neu geschaffenen Bundesland Baden-Württemberg zusammen.
 
 
 
 

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