Patrick Rabe
Der Ruhrpottler und der Teufel
Es war 'n ganz normaler Abend, Frühling lag in der Luft
Und in der Glotze im 3. wird das Leder gebufft.
Es spielte Dortmund gegen Schalke; und es stand 3:3
Als ich grad Bier hol‘, klingelt es,
ich denk mir nichts dabei.
Draußen stand ein Typ, der war mir unbekannt.
Er trug 'n gebügelten Anzug und 'n Füller in der Hand.
Als ich ihm aufmach‘, sagt er und sieht mich dabei an:
„Ohne Umschweife, Junge, komm’n wir zur Sache, Mann.
Du führst 'n tristes Leben. Was du brauchst, ist Geld.
Und zwar nich‘'n bisschen, sondern alles,
denn erst dann gehört dir die Welt!
Du hättst 'n Haus in der Toscana und 'ne Villa auf Hawaii,
wenn du was brauchst, musst du nur schnippen, als wäre nichts dabei.
Alle Frauen wären deine, die sonst keiner kriegt,
es gibt keine Macht der Erde, die dich dann besiegt.
Und du würdest alles wissen, was man wissen kann,
alle Geheimnisse des Weltalls würdest du kennen dann.
Du führtest 'n Leben, so sündig, süß und schnell
Und führst mit 180 Sachen auf dem highway to hell!“
Und dann hält er mir erwartungsvoll seinen Füller hin.
Und ich sag: “Ey, Moment mal; das macht doch keinen Sinn!
Ich hab doch meine Alte, meine Glotze und mein Bier,
Was soll ich mit was anderes? Komm, zieh Leine hier!“
Und der Typ ballt die Hände zu Fäusten,
doch dann sagt er gefasst
und mit einem dünnen Lächeln:“Tja, Chance verpasst!“
Und während er dann rausgeht mit unbekanntem Ziel,
köpf‘ ich mein achtes Bier und widme mich dem Fußballspiel.
Sonst war’s 'n ganz normaler Abend, Frühling lag in der Luft.
Merkwürdig, was das erste Weidenkätzchen für Geister ruft....
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.08.2012.
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