Barbara Lützner

Herbstliche Impressionen

Ehe Sonnenstrahlen den Weg zur Erde finden, Vöglein längst den neuen Tag verkünden.
Wenn der Tag dann gänzlich erwacht,
zeigt er uns seine herbstliche Pracht.
 
Am Spalier meiner Gartenlaube,
zwischen Blättern einer fast reifen Traube
wiegen sich im Gespinst, wie edles Geschmeide,
schillernde Perlen vom Morgentau, welch Augenweide.
 
Schwarz-glänzende Brombeeren am Strauche gereift.
Der Kenner gern nach ihnen greift.
Auch auf die Gefahhhr hin, der Strauch könnt sich wehren,
nasch ich trotzdem von seinen Beeren.
 
Rot-wangige Äpfel hoch oben im Baume
aber auch des Nachbarn saftige Pflaumen,
nicht länger unterm Blätterdach hängen,
sich bals dicht an dicht in Stiegen drängen.
 
Zwischen Pflanzen gut versteckt
hab ich ein Mausloch entdeckt.
Gerade kommt der Bewohner heim,
beladen mit allerlei Sämereien.
 
Bienen summen von früh bis spät
und ehe die Sonne untergeht,
war neben Feldern, Wäldern und Heide
auch mein Blumenbeet eine Bienenweide.
 
Grünes Körbchen, gelber Saum,
mit schwarzen Kernen reich bestückt,
mannshoher Stängel, gestützt vom Zaun,
es ist die Sonnenblume die mich verzückt.
 
Die größte Frucht, der Kürbis im Garten,
kann noch etwas auf seine Ernte warten.
Bringt man diesen schweren Gesellen ein,
wird das ein schwieriges Unternehmen sein.
 
Die Farben hat der Herbst schon lange gemischt,
aber erst jetzt zeigt er sein prächtigstes Kleid.
Noch einmal hat er aufgetischt,
was Auge und Herz des Betrachters erfreut.
 
Den Kindern zur Freude der Wind sich jetzt regt
sie steuern papierne Gesellen.
Ihre Drachen hinauf zu den Wolken er trägt,
die beim nächsten Windstoß noch höher schnellen.
 
Kastanien und Eicheln längst gefallen vom Baum,
während noch Blatt für Blatt auf die Wiese schwebt.
Vorbei ist's mit dem herbstlichen Traum,
ihr Wirt kein buntes Kleid mehr trägt.
 
Aber um ihre Schönheit noch einmal zu zeigen.
tanzen die Blätter mit Windeskraft einen letzten Reigen.
Nur der Regen macht, dass sie sich endlich legen,
zur letzten Ruh, auf des Städtchens Straßen und Wegen.
 
Noch trotzen Herbstblumen und Rosenstrauch,
doch dem Gesetz der Natur entkommen sie nicht.
Mit seinem ersten eisigen Hauch
zeigt uns der Herbst ein andres Gesicht.
 
Seine Tür hält er jetzt offen, für die Fröste der Nacht,
hier hilft weder beten noch hoffen.
Was das Jahr so reichlich hervorgebracht
wird von ihren kaltem Atem getroffen.
 
Der Herbst lud mich ein sein Gast zu sein. Hab's nicht bereut, könnt es glauben.
Auf ewig könnt's so beschaulich sein,
wie zwischen Blumen, zirpenden Grillen und Trauben.

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