Karl-Heinz Fricke

Des Lebens Wartesaal

 
Man sitzt als Kleinkind noch im Stuhle,
nach sechs Jahren beginnt die Schule.
Als junger Mensch kommt man dort heraus
und stolz verlässt man das Elternhaus.
 
Man wird fünfundzwanzig, dreißig,
ist vermählt und immer fleißig.
Und ehe man sich recht besonnen,
ist man vierzig und benommen
von des Alltags Mühe und Plag’,
was wohl noch alles kommen mag.
 
Man überlebte Krieg und Krisen,
die guten Jahre und die miesen.
Mit fünfzig stellen sich Schmerzen ein,
wieder jung möchte man auch nicht sein.
 
Älter wohl und auch viel weiser
tritt man doch ein wenig leiser.
Mit sechzig kommt heran die Zeit,
man lebt in der Vergangenheit.
 
Das Haus scheint übergroß und leer,
die Kinder fort - weit über das Meer.
Der Regen rinnt - die Sonne scheint,
die Frau am Grab des Mannes weint.
 
Sie scheint mit ihrem Los zufrieden
und zählt die Freuden und die Qual.
Wer weiss denn schon , was uns beschieden,
in uns’res Lebens Wartesaal.
 
Karl-Heinz Fricke 15.11.2012

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