Papier ist geduldig, so man spricht,
fürs Weihnachtsfest gilt das aber nicht,
weil es dann um Liebesgaben geht,
so liest man, was auf den Zetteln steht.
Früher musste kein Wunschzettel sein,
da waren die Wünsche noch sehr klein.
Geändert haben sich die Zeiten,
große Gaben Freude bereiten.
Früher bekam der brave Bube
nicht etwa eine Puppenstube
sondern eigens gemacht vom Vater
ein richtiges Kaspertheater.
Lisa wünschte sich für lange Zeit
ein schönes blumenbesticktes Kleid
und außerdem noch herrlich viele
Karten- und auch Gesellschaftsspiele.
Es wünschte sich der älteste Sohn
neue Platten für sein Grammophon.
Der Junge empfand es wunderschön,
stets den Kasten wieder aufzudrehn.
Der kleine Bruder Sigesmund
wünschte sich einen Dackelhund,
Willi eine Luftmatratze
und zum streicheln eine Katze
Der Wunsch der hübschen Ursula
zum Feste oder Neuen Jahr
war ein sportlicher junger Mann,
den sie herzen und lieben kann.
Unter dem Christbaum sah man dann
all die Dinge, nur keinen Mann.
Der Dackel hielt sich nicht im Zaum,
er hob das Bein am Weihnachtsbaum.
Vater saß trunken in der Ecke,
Mutter stickte an einer Decke.
Die Kinder tobten, dass es kracht,
Stille Nacht - Heilige Nacht.
Dazu plärrte das Grammophon
stets das Lied vom roten Mohn.
Lisa passte nicht in das Kleid,
oh du fröhliche Weihnachtszeit.
Karl-Heinz Fricke 9.12.2012
* Dieses ist eine Neufassung meines Gedichtes von 2007