Der Jahreswechsel 2012/13

Silvesterböller gefallen allen Kindern,
weil sie knallen und auch schimmern.
Doch leuchten sie nicht nur hell und klar,
sie verkünden auch ein neues Jahr.
Ein Jahr, das der Erde zum Segen,
bei uns begann mit leichtem Regen.
In China ist’s das Jahr des Schlangenkult,
aber auch der Geldnot und der Schuld.
Dank vieler Brücken- und Feiertage,
ist man zu reichlich Urlaub in der Lage.
Ein Grund, das Rauchen aufzugeben
oder ohne Alkohol zu leben.
Das Horoskop rechnet, tadelt und lobt,
während das wahre Leben adelt und tobt.
Wir wollen auf einen Supersommer hoffen
und für den Nachwuchs bleibt alles offen.
Auch wenn Wasser- und Strompreise steigen
und Solarfelder sich zu Ende neigen.
Putin und die Förster lachen,
weil Gas und Holz sie teurer machen.
Es bleiben Erdöl, Kohle und Atom
als Alternative für den Strom.
Krokusse stecken aus der Erde ihre Nase
und Apfelknospen platzen in der Vase.
Erziehungsgeld hilft nach der Liebe,
falls an der Pille mal die Diebe.
Theoretisch müsste Schnee jetzt liegen
und praktisch sollen Pollen fliegen.
Eine Zeitungsente kommt bald vorbei
und die Reporter üben schon Geschrei.
Doch Gänse, Reiher und die ganze Sippe
pfeifen auf die Vogelgrippe.
Die Versicherung schützt unser Leben
vor Vulkanausbruch und Erde beben.
Auch Ballons werden wieder starten,
wenn zahlungskräftige Kunden warten.
Wir tanken teils gepanschten Sprit,
da verdient manchmal die Werkstatt mit.
Und den TÜV wird’s wieder geben,
damit die Autos nicht zu lange leben.
Denn Autos die mit dem Akku fahren,
verspricht man uns umsonst seit Jahren.
Man verschneidet Bäume mit der Säge,
bis die letzten kahl und schräge.
Und manche Straße wird wieder aufgerissen
und Kabel, Leitung, Rohr hinein geschmissen.
 
Die Politik werden neue Piraten gestalten
und so bleibt wieder alles beim alten.
 
04.01.2013 ©  Wolf-Rüdiger Guthmann