Sven Brandt

Selbstironie



Am Ende meines Körpers – von den Füßen aus gesehen
ist mein Gesicht.
Schau ich nicht in den Spiegel
so seh´ ich es nicht.
Das muss ich auch nicht, denn mir ist schon klar,
auch wenn ich´s nicht sehe, so ist es doch da.
 
Von vorn aus gesehen hinten an
sitzt mein Rücken- da glaub ich dran.
Geseh´n hab ich ihn im Grunde kaum,
doch er ist dort, fest wie ein Baum.
Nur ab und an, das sag ich Dir,
fängt´s an zu bocken, das störrische Tier.
 
Von oben nach unten nach guten dreiviertel
befinden sich Knie im unteren Drittel.
Vorne ist ´ne Scheibe dran,
damit geht der gute Mann.
Doch auch hier nagt der Verschleiß,
wie so mancher einer weiß.
 
Von oben nach unten, ganz am Ende
etwas mit zehn Gliedern, doch sind´s keine Hände.
Die Füße sind da wo sie sein sollen,
ich glaub auch nicht, dass sie woanders sein wollen.
Ich bin echt froh, dass ich die hab,
bringen sie mich doch oft in Trab.
 
Wieder hoch, dann ganz nach vorn,
da ragt der Bauch, fast wie ein Horn.
Gut abgerundet, doch nicht dick,
find ich den doch schon recht schick.
In der Mitte thront ein Loch,
aber ich glaub, das weißt du doch
 
Dreh ich mich um und lauf nicht weg,
sieht man schon meinen Backenspeck.
Praktisch ist das gute Stück,
gepolstert sitzt man, was für´n Glück.
Ich stell mir vor, wie´s ohne wär´,
das Sitzen fiele doch recht schwer.
 
Das bin ich nun, in ganzer Pracht
und hoffe, dass so mancher lacht.
Denn was Schönes, das vergess ich nie
Ist ´ne gesunde Portion Selbstironie!

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