Inge Offermann
Asternwind
Im Winde flattern
herbstspäte Astern,
zerzauste Sterne
an braunen Stängeln,
bald rollen sich ihre
Blütenzungen ein,
zerfallen im Schnee
zu farbigem Staub.
Ringelblumen beäugen
mich naiv und unschuldig
aus runden Goldgesichtern,
als fühlten sie weder Wind
noch frostige Morgenluft,
indes ich mich durch
eisige Böen zu einem
Firmengebäude kämpfe,
dessen Neonlichter so
teilnahmslos scheinen,
verschwimmendes Silber
in Novembernebel.
Rad- und Fußspuren
verraten: Zuvor gingen
Menschen hier entlang.
Im Augenblick bin ich
der einzige Mensch
auf dieser Herbstflur.
© Inge Hornisch
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Inge Offermann).
Der Beitrag wurde von Inge Offermann auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.02.2013.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).