Ingrid E. Patrick
Das Eurozonen-Schiff
Das Eurozonen-Schiff
läuft unaufhaltsam zu aufs Riff.
Steuermannschaften und Crew
schauen vom gegenüberliegenden Ufer zu.
Die haben vorher schon gewettet,
wer sich in sichere Gebiete rettet.
Die Rettungsboote haben sie genommen,
um ans andere Ufer zu kommen.
Sie diskutieren und parlieren,
welches neue Land sie dann regieren.
Auf das Schiff geladen
wurden alle, die nichts mehr haben.
Zerlumpte, ausgemergelte, verwahrloste Gestalten –
Behinderte, HartzIV-Empfänger, Kranke und die Alten.
Die bringen keinen Nutzen, kosten Geld,
haben nichts mehr zu suchen in der neuen Welt.
Wie bei der Titanik
gibt es keine Panik.
Erst, wenn die Wassermassen
sich nicht mehr ignorieren lassen.
Dann hört man deren Angstgeschrei –
in den eiskalten Fluten geht auch das vorbei.
Sind nur Ballast, der auf den Meeresboden sinkt,
dort entsorgt wird und ertrinkt.
Deren Bezüge, Rentenzahlungen werden eingestellt.
Was an Besitz an Land verblieben,
die treuen Staatsdiener kriegen.
So ist das Gleichgewicht wieder hergestellt.
Dann gibt es nur noch die Reichen.
Da sind die Gleichen unter Gleichen.
Sie lassen sich jetzt erst mal wählen,
während sie in Ruhe ihr Vermögen zählen.
Und während das Schiff langsam untergeht,
es sich am Ufer um die neue Weltordnung dreht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.03.2013.
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