Florence Siwak
Geschliffen und poliert
So mancher, der die Rede schwingt,
der ließ‘ es wirklich besser sein.
Weil – was er sagt – zum Gruseln klingt,
durch Mark und Bein dem Hörer dringt.
Es schreit nach einem Waffenschein!
Dies eh und heh, voll fett und krass
mag für ’ne Weile grad so geh’n.
Doch irgendwann vergeht der Spaß,
es fehlt zumeist das rechte Maß,
um sich mit andern zu versteh’n
Nicht nur ganz Junge, auch die Alten
pflegen diesen neuen Sport:
Sprache völlig neu gestalten,
sich an keine Regeln halten,
verkrampft sucht man ein cooles Wort.
Man sieht, dass aus so manchem Mund
Sprechblasen Kreise zieh’n:
Heh, Alter, ab geht’s, volles Pfund
-gemeint ist, Opa, jetzt geht’s rund-
Am liebsten würde ich da flieh’n.
Für Junge – zum Kommunizieren
so unter sich – das ist okay.
Denn Junge müssen ausprobieren
und auch den Missmut Alter spüren,
doch in der Masse tut es weh!
Da steh‘ ich hilflos vis à vis
und fühle mich so isoliert.
Daran gewöhne ich mich nie,
ich ficke mich auch nicht ins Knie.
-Hat das schon einer ausprobiert?-
Die Sprache ist ein Instrument,
das - scharf geschliffen und poliert,
geführt mit einigem Talent,
wie man’s von andern Künsten kennt,
man oftmals auch als Waffe führt.
Für beides braucht man auch Verstand:
zum Kämpfen und zum Spielen.
Mit Übung geht’s bald von der Hand,
ich habe viele schon gekannt,
die sich so wohler fühlen!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.04.2013.
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