Ingrid E. Patrick

Badetag


Freitags, da ist Badetag.
Und weil ich keine Wanne hab’,
geh’ ich rüber zu Frau Huber.
Die hat einen Zuber.

Das Wasser wollt’ ich für mich haben
und meinen Venuskörper darin baden.
Doch plötzlich an der Tür Geklingel:
Da stehen sie draußen, die drei Schlingel.

Der Jan, der hat gepetzt,
dass ich zu Frau Huber bin gewetzt.
Hat Adalbert und Franzl,
ohne mich zu fragen,
zum Badetage eingeladen.

Der Franzl kommt noch angerannt,
zieht aus sein bayerisches Gewand.
Hopst schwungvoll in den Zuber rein,
will auch gebadet sein.

Wir Frauen haben doch ein Herz für Gör’n,
weshalb wir auch auf deren Wünsche hör’n.
Gerade drei kann dieser Zuber fassen.
Die Jungs, die sind so ausgelassen.
Während sie mit Seife rumschmeissen,
versuchen wir, sie einzuseifen.

Von Frau Huber wird nicht rumgefummelt,
Kerlchen werden in Handtücher eingemummelt,
dann die Höschen angezogen mit dem Hemd
der Piedmont Brothers Band.
Jetzt nur noch schnell gekämmt.

Fertig ist die Rasselbande.
Das Wasser steht im Zuber bis zum Rande.
Das wird schnell aufgewischt –
und dann wird aufgetischt:
Für die Jungs und uns zum Futtern,
Essen wie bei Muttern.
Ein paar Flaschen eisgekühltes Bier
haben wir natürlich auch noch hier.

Fröhlich zieh’n die Mannen
dann von dannen.
„Dankeschön“ rufen sie uns an der Tür noch zu.
„Bis nächsten Freitag habt Ihr Ruh’.“

Die Jungs sind wieder sauber
nach unserem Badezuber-Zauber.
Denen haben wir ganz ordentlich
den Kopf gewaschen –
oder nich’?

© Patty Patrick
 

Geschrieben für meine allerbesten Freunde - Adalbert
Nagele, Franz Bischoff, Jan Rutten
und meinen Freunden
The Piedmont Brothers Band
http://www.piedmontbrothersband.com/fr_home.cfm
die uns mit ihren T-Shirts bestücken wollen.
Ingrid E. Patrick, Anmerkung zum Gedicht

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