Jürgen Wagner

Der Tod Jesu

Viel zu gefährlich war der Mann,
es war bekannt, was der so kann
Das Volk, das jubelte ihm zu,
den Mächtigen raubte 's die Ruh'

Und selbst die hohe Geistlichkeit
sah diesen Mann als Peinlichkeit:
Der hielt sich nicht an das Gesetz
und hat die Sabbatruh' verletzt,

die Reinheitsdinge nicht beachtet,
schlechte Menschen noch geachtet,
mit Zöllnern, Huren sich umgeben,
als gäb's nichts Besseres im Leben

Also zog man es doch vor,
dass lieber einer stirbt, bevor
das ganze Volk zugrunde geht,
weil Rom hier keinen Spaß versteht

Er kam ans Kreuz wie ein Verbrecher,
ja, zwischen sie, die beiden Schächer
Der Meister selbst hat’s angenommen
Seine Vision, die war zerronnen

Gequält, verhöhnt und hingerichtet,
wie uns die Schrift davon berichtet -
doch kurz vor diesem schlimmen Tod
zerbrach er einen Fladen Brot:

Das bin ich, nehm't dies zum Zeichen
Muss ich mich doch selbst darreichen
Was da zerbricht, wird and're nähren 
Und das Geheimnis mag man ehren

Den Wein, den wir noch dazu trinken
mag helfen, nimmer zu versinken
in Selbstmitleid und Depression,
in Schuldzuweisung, Frustration

So ist’s passiert, so wird’s erzählt,
so lief die Nachricht um die Welt
Was da in Liebe war gescheh’n,
darf man für sich auch so versteh'n

Das Opfer, das so frei gegeben
errichtet keinen Zwang im Leben
Das Kreuz ist nicht der Stock, der droht -
es ist hingebungsvoller Tod

 

Bild: sspiehs3/Pixabay
 
 
 
  

Bild zum Gedicht Der Tod Jesu

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.07.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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