Natalja Bezman
Satans Erbe
Mit Stolz sieht er auf uns herunter,
oh ja, wir sind auch seine Kinder,
erfüllt von Sucht und Hass, und das nicht minder,
so sind wir auch seines Lebens Zunder.
So bringt er unseren Puls zum Rasen,
Adrenalin schießt in die Adern,
Vernunft kann nicht mehr länger hadern,
ergießen sich die Ausbrüche in Ekstasen.
Natürliche Bedürfnisse lässt er ausarten,
so dass wir beim Anblick eines Schenkels, einer zarten Brust
verfallen grenzenlos der Fleischeslust,
und gnadenlos vertrieben sind aus Edens Garten.
Er lässt uns nicht zufrieden sein
mit dem, was wir uns erworben,
durch Gier nach mehr und mehr verdorben,
jed’ unerfüllter Wunsch ist eine Pein.
Und manchmal stielt er uns die Lebenskräfte, den Elan,
die Glieder straff mit Seil gefesselt,
die Kette mit dem Bleigewicht am Beine rasselt,
so schleppen wir uns antriebslos voran.
Er lässt uns in des Nachbars Haus stieren,
die Augen vor kochend Blut gequollen,
der Hals vor Wut dick angeschwollen,
wenn wir sein Hab und Gut fest anvisieren.
Wir wissen nicht, wann wir aufhören müssen,
das Sättigungsgefühl ist für uns fremd,
und platzt bereits die Hose und das Hemd,
wir werden noch mehr dafür büßen.
Zwar gibt er uns das Selbstvertrauen und den Mut,
doch überschätzen wir uns auch hier,
und umso mehr, umso tiefer fallen wir,
denn wer die Ebbe nicht gelernt, der lernt die Flut.
So lernen wir, dass wir nicht vollkommen,
wir sind nicht ideal und nicht perfekt,
für diese Einsicht leben wird im Endeffekt,
die uns von Anfang an genommen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.07.2013.
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