Hans-Joachim Oberländer
Der Graue Wolf
Oder, der Chef einer Berliner Schauspielschule
Der graue Wolf blickt in die Menge,
Studenten bilden ein Gedränge,
Ohnmachtsanfallgleich.
Die Schauspielschule und sein Wesen
verbunden sind, wie Stiel und Besen.
Der Hörsaal ist sein Reich.
Gar listig blicken seine Augen,
die gleichwohl zum Verführen taugen,
Studenten werden bleich.
Für ihn seid vorerst ihr noch Luschen,
doch wird er euch nach oben pushen.
Er fühlt sich wie ein Scheich.
Es haben viele vorgesprochen,
die Texte oftmals abgedroschen,
er schickt sie in die Wüste.
Am liebsten würde er es sehn,
wenn die Studenten vor ihm steh’ n,
mit seiner eignen Büste.
Der graue Wolf ist sehr durchtrieben,
und viele ihn dafür nicht lieben,
sie zünden schon die Lunten.
Der Schalk in seinen Augen spricht,
war früher auch nicht nur im Licht.
Ich komme von ganz unten.
Jetzt sagt Er, wie die Richtung geht,
wer später auf der Bühne steht,
doch sonst ist er bescheiden.
Und schaust du ihn mal richtig an,
er ist doch schon ein grauer Mann,
dann kannst du ihn gut leiden.
Verfasser: Hans- Joachim Oberländer 27.10.2011
Potsdam
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.07.2013.
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